Ligamentum iliofemorale
nach Henry Jacob Bigelow, (1818-1890) amerikanischer Chirurg
Synonyme: Bigelow-Ligament, Y-Band von Bigelow
Englisch: iliofemoral ligament
Definition
Das Ligamentum iliofemorale ist ein Y-förmiges Band, welches das Hüftgelenk stabilisiert und Teil seiner Gelenkkapsel ist. Es gehört zu den stärksten Bändern des menschlichen Körpers.
Anatomie
Das Ligamentum iliofemorale zieht von der Spina iliaca anterior inferior des Os ilium zur Linea intertrochanterica des Oberschenkelknochens (Femur). Man kann dabei 2 Bandanteile unterscheiden: Die medialen Faserzüge des Ligaments (Pars verticalis) setzen am unteren Teil der Linea intertrochanterica an, die lateralen Faserzüge (Pars horizontalis) am Tuberkel des oberen Teils der Linie.
Funktion
Das Ligamentum iliofemorale wirkt einer übermässigen Extension des Oberschenkels im Hüftgelenk entgegen und verhindert somit ein Abkippen des Beckens nach hinten. Es hemmt außerdem die Adduktion.
Klinik
Bei einer Luxation tritt der Femurkopf meist nach dorsokranial aus der Gelenkpfanne aus - in einer Schwachstelle der Membrana fibrosa, die zwischen dem Ligamentum iliofemorale und dem Ligamentum ischiofemorale lokalisiert ist. Diese charakteristische Luxation nennt man auch Luxatio iliaca. Ein Austreten nach vorne wird durch das Ligamentum iliofemorale verhindert.
Podcast
Quellen
- Netter, Atlas der Anatomie des Menschen, Georg Thieme Verlag Stuttgart, 3. Auflage 2006, Seite 469
Bildquelle
- Bildquelle Podcast: © Midjourney