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Hüftgelenksluxation

Synonym: Hüftgelenkluxation

1. Definition

Unter dem Begriff Hüftgelenksluxation versteht man eine Luxation im Bereich des Hüftgelenkes.

2. Ätiopathogenese

Die Hüftgelenksluxation wird durch eine ausgeprägte Gewalteinwirkung, meist im Rahmen von Verkehrsunfällen (z.B. "dashboard injury") oder auch beim Sturz aus großer Höhe, hervorgerufen.

Bei älteren Menschen mit künstlichem Hüftgelenk kann bereits eine geringe Krafteinwirkungen oder auch eine falsche Bewegung (z.B. das Übereinanderschlagen der Beine) zur Luxation führen.

3. Formen

Man unterscheidet eine Luxation nach hinten, die häufiger vorkommt, und eine Luxation nach vorne.

  • Luxatio iliaca (hinten oben)
  • Luxatio ischiadica (hinten unten)
  • Luxatio suprapubica (vorne oben)
  • Luxatio obturatoria (vorne unten)

4. Klinik

Die betroffenen Patienten klagen über starke Schmerzen. Das Bein ist verkürzt und weist eine Fehlstellung auf. Bei der hinteren Luxation sieht man meistens eine Adduktion und eine Innenrotation, während die vordere Luxation zur Abduktion und zur Außenrotation führt.

4.1. Begleitverletzungen

Die hintere Luxation kann zu einer Schädigung des Nervus ischiadicus führen, die sich in motorischen und sensiblen Ausfällen äußert. Da die Hüftgelenksluxation durch ausgeprägte Krafteinwirkung hervorgerufen wird, findet man häufig knöcherne Begleitverletzungen im Bereich des Acetabulums und des Hüftkopfes.

5. Diagnostik

Die Beinfehlstellung lässt sich in der Regel bereits durch eine Inspektion feststellen. Um Begleitverletzungen, insbesondere die des Nervus ischiadicus, auszuschließen, sollte eine Untersuchung von Durchblutung, Motorik und Sensibilität erfolgen.

Die Diagnose der Hüftgelenksluxation wird durch Röntgenaufnahmen des Beckens (z.B. Beckenübersichtsaufnahme) gesichert. Nach erfolgter Therapie sollten weitere Röntgenaufnahmen angefertigt werden, um begleitende knöcherne Verletzungen auszuschließen, ggf. sollte auch eine Computertomographie durchgeführt werden.

6. Therapie

Die Therapie sollte so bald wie möglich erfolgen, um das Risiko für eine Hüftkopfnekrose zu minimieren. Die Reposition wird unter Analgesie und Sedierung durchgeführt, indem man bei gebeugtem Hüftgelenk am Femur zieht.

Auf mögliche knöcherne Absprengungen im Bereich der Gelenkpfanne sollte auf den Röntgenbildern geachtet werden, da diese operativ versorgt werden müssen, sofern die abgesprengten Teile zur Stabilität des Gelenkes beitragen.

Nach der Therapie werden erneut Röntgenaufnahmen angefertigt und nochmals Durchblutung, Motorik und Sensibilität überprüft.

7. Komplikationen und Prognose

Eine nicht entdeckte Nervenverletzung ist eine mögliche Komplikation der Hüftgelenkluxation. Durch eine gründliche Untersuchung wird eine Nervenverletzung jedoch in der Regel erkannt.

In seltenen Fällen sind Weichteile aus dem Labrum eingeschlagen und erschweren die Reposition.

Eine Hüftgelenksluxation führt bei vielen Patienten im Laufe der Jahre zu einer Coxarthrose.

Stichworte: Hüftgelenk, Luxation
Fachgebiete: Orthopädie

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