Beckengürtel (Veterinärmedizin)
Synonym: Cingulum membri pelvini
Englisch: pelvic girdle
Definition
Der Beckengürtel, auch Cingulum membri pelvini genannt, ist ein knöcherner Ring, der aus den beiden Hüftbeinen (Ossa coxae) besteht und die Hintergliedmaßen mit dem Rumpf beim Haussäugetier verbindet.
Anatomie
Der Beckengürtel besteht aus den beiden Hüftbeinen, die v.a. beim jugendlichen Tier als drei einzelne Knochen erkennbar sind. Das Hüftbein wiederum setzt sich zusammen aus:
- Darmbein (Os ilium): liegt kraniodorsal
- Schambein (Os pubis): liegt kranioventral
- Sitzbein (Os ischii): liegt kaudoventral
Alle drei Knochen stoßen mit ihrem Körper in der Beckenpfanne (Acetabulum) zusammen. Im Bereich der Fugenknorpel verknöchern die einzelnen Knochen zunehmend, sodass sie beim adulten Tier eine funktionelle Einheit (Hüftbeine) bilden. Beide Hüftbeine stehen ventral in der Beckenfuge (Symphysis pelvina) knorpelig und bindegewebig und im höheren Alter auch knöchern miteinander in Verbindung. Die Beckenfuge kann anhand ihrer beteiligten Knochen in die kraniale Schambeinfuge (Symphysis pubica) und in die kaudale Symphysis ischiadica (Sitzbeinfuge) untergliedert werden.
Von ventral gliedert sich dorsal in die Lücke zwischen den beiden Hüftbeinen das Kreuzbein (Os sacrum) ein. Unter Ausbildung eines straffen, wenig beweglichen Gelenks mit den Darmbeinen stellt dieses die Verbindung zwischen den Hintergliedmaßen und der Wirbelsäule her. Dabei bilden die beiden Hüftbeine, zusammen mit dem Kreuzbein sowie den ersten Schwanzwirbeln, das knöcherne Becken (Pelvis).
Literatur
- Nickel R, Schummer A, Seiferle E. 2003. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere, Band I: Bewegungsapparat. 8., unveränderte Auflage. Stuttgart: Parey in MSV Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-4149-6
um diese Funktion zu nutzen.