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Musculus levator ani

Synonym: Afterhebermuskel
Englisch: levator ani muscle

1. Definition

Der Musculus levator ani ist eine gestaffelte, fast transversal verlaufende Muskelplatte, die zusammen mit dem Musculus coccygeus das Diaphragma pelvis bildet und zur Defäkation dient.

2. Verlauf

2.1. Ursprung

Der Musculus levator ani besteht aus 3 Faserzügen, die einen unterschiedlichen Ursprung haben:

2.2. Ansatz

Ansätze der verschiedenen Muskelanteile sind das Ligamentum anococcygeum, das Centrum tendineum perinei sowie das Os coccygis direkt.

3. Innervation

Alle Anteile des Musculus levator ani werden entweder direkt von motorischen Ästen (Rami musculares) des Plexus sacralis oder von einem Ast des Nervus pudendus innerviert.

4. Besonderheiten

Den geschlechtsspezifischen Unterschieden im knöchernen Beckenring entsprechend, weist der Musculus levator ani geschlechtsspezifische Unterschiede auf. Er ist bei der Frau stärker von Bindegewebe durchsetzt, während der Muskel beim Mann insbesondere zugunsten des Musculus puborectalis insgesamt stärker ausgebildet ist.

Einige Fasern des Musculus pubococcygeus bilden bei der Frau den Musculus pubovaginalis bzw. beim Mann den Musculus levator prostatae.

5. Funktion

Der Musculus levator ani hebt den After bei der Defäkation an und nimmt hierbei eine steile, trichterförmige Position ein. Durch seinen basalen Muskeltonus (in erster Linie durch den Musculus puborectalis) formt er die Flexura perinealis des Rektums und unterstützt damit die Stuhlkontinenz. Darüber hinaus stabilisiert der Musculus levator ani die Lage der Beckenorgane.

6. Klinik

Eine Lähmung des Musculus levator ani kann zu einem Prolaps des Rektums sowie des Uterus und der Vagina am Hiatus urogenitalis führen.

Während der Geburt kann es zudem zu Einrissen des Musculus levator ani und damit zu Schädigungen des Diaphragma pelvis kommen. Bei Frauen, die mehrere Vaginalgeburten hatten, kann es im Alter zu einer Beckenbodendysfunktion oder -insuffizienz kommen, die Verschlussstörungen von Harnblase und Rektum nach sich ziehen und dadurch eine Harn- und Stuhlinkontinenz auslösen. Bei Männern kann dies nach einer Prostataresektion entstehen. Operative Therapien der Beckenbodeninsuffizienz zielen auf die Fixierung der betroffenen Beckenorgane und die Wiederherstellung der Kontinenz ab, von besonderer Wichtigkeit ist hier der Musculus puborectalis.

An muskelschwachen Stellen des Beckenbodens, so z.B. zwischen den verschiedenen Muskelanteilen des Musculus levator ani, können Beckenbodenhernien auftreten.

7. Pathologie

Beim Toten erschlafft der Musculus levator ani durch fehlenden Tonus der Beckenorgane und nimmt eine Trichterform an.

Stichworte: Anus, Beckenboden

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