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Meningen

(Weitergeleitet von Meninx)

Synonym: Hirn- und Rückenmarkshäute
Englisch: meninx

1. Definition

Die Meningen (Einzahl: Meninx) sind strukturierte Bindegewebsschichten, die das gesamte ZNS umschließen, also das Gehirn und das Rückenmark.

2. Einteilung

Aufgrund ihrer Topographie und kleiner baulicher Unterschiede unterscheidet man

  • die Hirnhaut (Meninx encephali), welche das Gehirn umgibt, und
  • die Rückenmarkshaut (Meninx medullae spinalis), welche das Rückenmark umschließt bzw. den Spinalkanal auskleidet.

Die Meningen bestehen aus

  • Pachymeninx: Auch Dura mater genannt. Die außen gelegene, "harte" Hirn- bzw. Rückenmarkshaut aus straffem geflechtartigen Bindegewebe mit hohem Faseranteil.
  • Leptomeninx: Die innen an die Pachymeninx anschließende, "weiche" Hirn- bzw. Rückenmarkshaut, bei der weiter differenziert wird in:

Die Pia liegt der Oberfläche von Gehirn und Rückenmark an. Zwischen Pia und Arachnoidea erstreckt sich das Spatium subarachnoideum (Subarachnoidalraum), das von bindegewebigen Bälkchen (Trabeculae arachnoideae) durchzogen ist. Die Arachnoidea ist mit der Dura lokal durch zottenförmige Ausstülpungen verzahnt, die meist pilzförmig verdickt sind (Granulationes arachnoideae).

Im Bereich des Gehirns sind Periost und Dura mater miteinander verwachsen. Im Bereich des Rückenmarks ist die Dura nicht mit dem Periost verbunden, sondern durch den Epiduralraum getrennt.

3. Embryologie

Pachymeninx und Leptomeninx entwickeln sich aus der Meninx primitiva, einem Mesenchym, welches das Neuralrohr anfangs umhüllt. Die Differenzierung der Leptomeninx mit ihren pialen Gefäßen und die Bildung des Subarachnoidalraums erfolgt vor der Differenzierung der Pachymeninx. Durch Bildung der Duragrenzlamelle im äußeren Anteil der Meninx primitiva werden Lepto- und Pachymeninx strukturell sichtbar getrennt. Das Mesenchym außerhalb der Grenzlamelle differenziert zu den Knochenanlagen der Schädelknochen und der Wirbelsäule. Aus dem Mesenchym zwischen Knochenanlagen und Duragrenzlamelle entsteht die Dura mater.

Im Bereich des Rückenmarks entsteht zwischen der Wand des Wirbelkanals und der Dura mater der Epiduralraum, der den Plexus venosus vertebralis internus und Fettgewebe beinhaltet. Im Bereich des Schädels ist ein Epiduralraum nur temporär während der Fetalperiode vorhanden. Anschließend verschwindet er, da das Periost der Lamina interna der Schädelknochen mit der Dura mater verwächst. Dabei werden die venösen Gefäße des ursprünglichen Epiduralraum als Sinus durae matris in die Dura mater hineinverlagert, sodass die Dura hier in ein dem Knochen anliegendes äußeres Blatt (Lamina externa) und ein die Sinus umgreifendes inneres Blatt (Lamina interna) unterteilt wird.

4. Funktion

Die Meningen erfüllen mehrere Funktionen:

  • Sie verankern das Gehirn bzw. das Rückenmark im Schädel bzw. im Wirbelkanal.
  • Sie fangen Volumenänderungen und Gefügeverschiebungen auf.
  • Sie erfüllen metabolische Funktionen für das Nervengewebe.

5. Klinik

Eine Entzündung der Meningen wird Meningitis genannt. Ist das Nervengewebe des Gehirns mitbetroffen, spricht man von einer Meningoenzephalitis.

6. Podcast

FlexTalk – Verpackung des ZNS: Die Meningen
FlexTalk – Verpackung des ZNS: Die Meningen

7. Bildquelle

  • Bildquelle Podcast: © 1195798 / Needpix

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21.03.2024, 09:01
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