Melanin-konzentrierendes Hormon
Englisch: melanin-concentrating hormone
Definition
Das Melanin-konzentrierende Hormon, kurz MCH, ist ein Neuropeptid, das einen Einfluss auf das Essverhalten, den Schlaf und andere Körperfunktionen hat.
Biochemie
MCH ist ein zyklisches Neuropeptid, das aus 19 Aminosäuren besteht, und als Neurotransmitter agieren kann. Es entsteht durch Abspaltung aus prepro-MCH (ppMCH), einem Polypeptid aus 165 Aminosäuren, das auch Neuropeptid GE und Neuropeptid EI beinhaltet. MCH bindet an zwei G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, die als MCHR1 und MCHR2 bezeichnet werden.
Physiologie
Das Melanin-konzentrierende Hormon wird u.a. von Neuronen im Hypothalamus und in der Zona incerta des Subthalamus produziert. In kleinerem Umfang findet eine Synthese auch in der paramedianen pontinen Formatio reticularis (PPRF), in der medialen Area preoptica, im Nucleus tegmentalis posterolateralis und im Tuberculum olfactorium statt.
Die Wirkungen von MCH sind komplex und noch (2020) nicht vollständig geklärt. Das Hormon gilt als ein wichtiger körpereigener Anreger für den Appetit. Ferner soll es einen Einfluss auf die Betazellen des Pankreas haben. Eine Überproduktion des Hormons führt zur Gewichtszunahme, während ein Mangel an MCH eine Anorexie auslösen kann. MCH und Orexin zeigen ein antagonistisches Verhalten in Bezug auf den Schlaf-Wach-Rhythmus. MCH wird vorzugsweise während des Schlafes ausgeschüttet, während Orexin fast ausschließlich in der Wachperiode aktiv ist.
Pharmakologie
Die Wirkung von MCH wird im Hinblick auf die Behandlung des Diabetes mellitus untersucht.