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Multiparametrische MRT der Prostata

(Weitergeleitet von MRT der Prostata)

1. Definition

Die multiparametrische MRT der Prostata, kurz mpMRT ist eine nicht-invasive, radiologische MRT-Technik zur Beurteilung der Prostata. Sie dient insbesondere der Detektion und Charakterisierung von Prostatakrebs. Dabei werden anatomische und funktionelle Bildgebungssequenzen kombiniert.

2. Hintergrund

Die mpMRI kombiniert die anatomischen Informationen aus T1- und T2-gewichteten Sequenzen mit funktionellen Informationen aus diffusionsgewichteten Sequenzen (DWI) und dynamischen Kontrastmittelsequenzen (DCE). In seltenen Fällen kommen auch weitere Techniken wie die MR-Spektroskopie (MRS) zum Einsatz.

Wird auf die Kontrastmittelsequenzen verzichtet, spricht man von einer biparametrischen MRT (bpMRT) der Prostata.

3. Indikationen

4. Vorbereitung

  • Reduzierung von Artefakten durch Darmbewegung und Luft/Stuhl im Darm: ggf. Gabe von krampflösenden Mitteln (z.B. Butylscopolamin), vorherige Nahrungskarenz (z.B. 4 Stunden), Entleerung des Darms vor der Untersuchung.
  • Abstinenz von der Ejakulation: Hintergrund ist die vermehrte Ausdehnung der Samenbläschen. Der Nutzen ist jedoch nicht eindeutig nachgewiesen.
  • Lagerung des Patienten in Rückenlage
  • Multiphased-Array-Körper- und Oberflächenspulen werden bevorzugt. Endorektale Spulen können die Signalqualität verbessern.

Eine höhere Feldstärke (3 Tesla) bietet ein besseres Signal-Rausch-Verhältnis, die mpMRT ist jedoch auch bei 1,5-Tesla-Geräten möglich. Die MRT sollte frühestens 6 Wochen nach einer Biopsie durchgeführt werden.

5. Sequenzen

Das typische mpMRT-Protokoll beinhaltet Sequenzen in folgenden Raumebenen:

  • axial: streng axial zur Körperachse und senkrecht zur z-Achse des Körpers. Bulbus penis und gesamte Samenbläschen sollten erfasst sein.
  • sagittal: streng sagittal zur Körperachse von der rechten bis zur linken Fossa iliaca.
  • koronar: streng koronal zur Körperachse vom vorderen Rand des Schambeins bis ca. zur Mitte des Rektums.
  • paraaxial: senkrecht zur z-Achse der Prostata. Die gesamte Prostata und die Samenbläschen sollten erfasst sein.
  • parakoronar: parallel zur hinteren Begrenzung der Prostata. Die gesamte Prostata und die Samenbläschen sollten erfasst sein.

In der Regel werden folgende Sequenzen angewendet:

  • T1w-FSE axial: allgemeiner Überblick, Erkennung von Prostatablutungen, Charakterisierung von Beckenknochen und Weichteilen, Beurteilung von Lymphknoten
  • T2w-FSE paraaxial, sagittal und parakoronar: Morphologie der Drüsen, Beurteilung der Transitionszone, Bewertung einer ggf. vorliegenden extraprostatischen Ausdehnung und einer Samenblaseninvasion
  • DWI paraaxial: Funktionelle Beurteilung insbesondere der peripheren Zone. Dabei mindestens b50-100 und 800-1000 für die ADC-Berechnung sowie separate Erfassung bzw. Berechnung eines hohen b-Wertes (> 1.400 s/mm²)

Optionale Sequenzen sind:

  • T1w-GRE nach Kontrastmittel (DCE) paraaxial: hilfreich bei der Beurteilung von unklaren Befunden und bei Rezidiven nach Prostatektomie.
  • T2w-FSE (3D): zur Beurteilung der Morphologie

siehe auch: PI-RADS

Fachgebiete: Radiologie

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