Lymphonodi cervicales superficiales ventrales (Veterinärmedizin)
Synonyme: Lnn. cervicales superficiales ventrales, Nll. cervicales superficiales ventrales
Definition
Die Lymphonodi cervicales superficiales ventrales sind Lymphknoten, die zur Gruppe des Lymphocentrum cervicale superficiale gehören und nur bei der Katze und beim Schwein ausgebildet sind.
Anatomie
Das Lymphocentrum cervicale superficiale besteht tierartlich verschieden aus mehreren Lymphknoten. Beim Hund, Pferd und Wiederkäuer wird das Lymphzentrum hauptsächlich vom Buglymphknoten (Lymphonodus cervicalis superficialis) repräsentiert. Anstelle eines einzelnen Lymphknotens können auch mehrere in Form eines Paketes auftreten (v.a. beim Pferd).
Bei der Katze und auch beim Schwein sind zusätzlich noch weitere oberflächliche Halslymphknoten vorhanden. Bei der Katze unterscheidet man zwei weitere Gruppen,
- die Lymphonodi cervicales superficiales ventrales und
- die Lymphonodi cervicales superficiales dorsales.
Beim Schwein können zum Buglymphknoten noch drei weitere Lymphknotengruppen unterschieden werden:
- die Lymphonodi cervicales superficiales ventrales,
- die Lymphonodi cervicales superficiales medii und
- die Lymphonodi cervicales superficiales dorsales.
Hierbei muss beachtet werden, dass die dorsale Gruppe dem Buglymphknoten der anderen Haussäugetieren entspricht.
Zufluss
Das Lymphocentrum cervicale superficiale bezieht seine Lymphe aus einem weitreichenden Gebiet, das vom Hals, seiner Haut und den umliegenden oberflächlichen Muskeln stammt. Dabei greift das tributäre Gebiet auf den Kopf, insbesondere auf die Regio parotidea et masseterica über. Hinzu kommen Zuflüsse aus der dorsalen, seitlichen und ventralen Brustwand.
Die Lymphonodi cervicales superficiales ventrales erhalten beim Schwein zusätzlich noch afferente Gefäße aus den vorderen Abschnitten des Gesäuges.
Abfluss
Die efferenten Lymphgefäße zeigen große Variabilität in ihrem Abflussverhalten. So können sie einerseits direkt in den Endabschnitt des Truncus jugularis oder in den Mündungsteil des Ductus thoracicus münden, oder über Umwege. In den meisten Fällen sind die oberflächlichen Halslymphknoten - insofern mehrere ausgebildet sind - kettenartig aneinander gekoppelt, sodass die ventralen Lymphknoten ihre Lymphe an die mittlere oder dorsale Gruppe abgeben. Von dort aus ziehen die Lymphgefäße im Regelfall direkt zum Venenwinkel.
Klinik
Die oberflächlichen Halslymphknoten werden bei Verdachtsfällen bei Schwein, Wiederkäuer und Pferd in die Fleischuntersuchung mit einbezogen.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band III: Kreislaufsystem. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.
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