Truncus jugularis (Veterinärmedizin)
Synonym: Tr. jugularis
Definition
Der Truncus jugularis ist ein großes Lymphsammelgefäß, das beiderseits am Hals der Haussäugetiere liegt.
Anatomie
Der Truncus jugularis ist paarig ausgebildet und dient als großlumiges Lymphsammelgefäß der zuführenden Lymphgefäße im Halsbereich. Die Trunci jugulares nehmen in ihrem Verlauf die Vasa efferentia der Kopf- und Halslymphzentren auf und führen deren Lymphe direkt oder indirekt dem Venenwinkel zu. Aufgrund der beidseitigen Ausbildung unterscheidet man zwischen:
- Truncus jugularis dexter
- Truncus jugularis sinister
Truncus juglaris dexter
Der Truncus jugularis begleitet in seiner gesamten Länge das Halsteil der Luftröhre, weshalb er von manchen Autoren auch als Truncus trachealis dexter bezeichnet wird. Aufgrund seiner Lage steht er in engem Kontakt mit der Arteria carotis communis, dem Nervus laryngeus recurrens und - soweit vorhanden (mit Ausnahme beim kleinen Wiederkäuer) - der Vena jugularis interna.
Im Bereich des oberen Brusteingangs kann sich der Truncus jugularis dexter auf zwei verschiedene Arten verhalten:
- Entweder er verbindet sich mit den axillären Lymphgefäßen sowie den Vasa efferentia der Lymphknoten des Brusteingangs und des vorderen Mittelfells zum Ductus lymphaticus dexter,
- oder er mündet selbstständig in den Venenwinkel ein, wobei sein terminaler verdickter Abschnitt (Mündungssstück) ebenso als Ductus lymphaticus dexter bezeichnet wird.
Truncus jugularis sinister
Der Truncus jugularis sinister liegt im oberen Halsdrittel zuerst der Speiseröhre an, wechselt anschließend auf die Seite der Luftröhre und erreicht letztendlich im Brusteingang den Mündungsteil des Ductus thoracicus. Er kann auch ohne Einmündung in den Ductus thoracicus direkt in den Venenwinkel einmüden. Aufgrund seiner engen Beziehung zur Luftröhre wird der Truncus jugularis sinister von manchen Autoren auch als Truncus trachealis sinister bezeichnet.
Besonderheiten
Beide Trunci jugulares können doppelt ausgebildet sein, sodass beiderseits jeweils zwei Lymphsammelgänge am Hals angetroffen werden. Tierartliche Besonderheiten, wie etwa das Einschalten der Lymphonodi cervicales profundi caudales sowie das unpaare Mündungsverhalten beim kleinen Wiederkäuer sollten bei den einzelnen Tierarten gesondert betrachtet werden.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band III: Kreislaufsystem. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.
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