Lyme-Karditis
Definition
Die Lyme-Karditis ist eine Manifestationsform der Lyme-Borreliose, die das Herz betrifft.
Epidemiologie
Die Prävalenz wird in Europa auf 0,3 bis 4 % und in den USA auf 1,5 bis 10 % der erwachsenen, nicht behandelten Patienten mit Lyme-Borreliose geschätzt, wobei Männer häufiger betroffen sind (3:1). In einer Studie wurden bei ca. 30 % der Kinder, die an Lyme-Borreliose erkrankt waren, EKG-Veränderungen gefunden, die auf eine myokardiale Beteiligung hindeuten.[1]
Klinik
Die Lyme-Karditis tritt in der frühen Disseminationsphase (Stadium 2) nach einer Infektion mit Bakterien der Gattung Borrelia auf. Sie äußert sich meist durch Reizleitungsstörungen (AV-Block wechselnden Grades) oder eine Perimyokarditis.
Mögliche weitere Befunde sind:[2]
Diagnostik
Liegt eine Lyme-Borreliose vor und wird eine kardiale Beteiligung vermutet, sollte eine weitere Diagnostik mit EKG und bildgebenden Verfahren (Röntgen-Thorax und Echokardiographie) erfolgen.
Therapie
Die Therapie richtet sich nach der Grunderkrankung und erfolgt durch die Gabe von Antibiotika wie Doxycyclin oder Ceftriaxon. In schweren Fällen kann eine Schrittmacherimplantation erforderlich sein.
Prognose
Bei korrekter Diagnose und Behandlung haben die meisten Patienten mit Lyme-Karditis eine gute Prognose. Die meisten Fälle von Herzrhythmusstörungen normalisieren sich nach erfolgreicher Behandlung.
Quelle
- ↑ Aerzteblatt.de - Diagnostik, Therapie und Prognose der Lyme-Karditis, abgerufen am 18.08.2023
- ↑ RKI. Lyme-Borreliose, abgerufen am 18.08.2023