Lungenkampfstoff
Definition
Lungenkampfstoffe sind eine Klasse chemischer Kampfstoffe. Sie schädigen die Atmungsorgane.
Einteilung
Lungenkampfstoffe werden in zwei Typen eingeteilt:
- Typ-1-Stoffe: schädigen v.a. die oberen Atemwege und die Trachea (z.B. Ammoniak, Chlorwasserstoff und Senfgas)
- Typ-2-Stoffe: führen zu Schädigungen an den Bronchien, Bronchiolen, Alveolargängen und Alveolen (z.B. Chlorpikrin und Phosgen)
Darüber hinaus git es Lungenkampfstoffe, die zu Schädigungen in den oberen und unteren Atemwegen führen (z.B. Chlor und Lewisit).
Symptome
Die Inspiration von Lungenkampfstoffen kann u.a. zu folgenden Symptomen führen:
Klinik
Bei den Typ-1-Stoffen handelt es sich um inhalative Teilchen, die sich in den oberen Atemwegen oder in der Trachea absetzen oder sich vor dem Erreichen der Alveolen in der Schleimhaut auflösen. Letztere sind meist wasserlöslich und/oder hochreaktiv. Sie können u.a. Nekrosen und Ablösungen des respiratorischen Epithels hervorrufen.
Typ-2-Stoffe gelangen durch ihre geringere Löslichkeit in die Alveolen und können die Lungenkapillaren beschädigen. In der Folge kann es zum Flüssigkeitsaustritt aus den Alveolen und zu einem Lungenödem kommen.
Je nach Art und Dosis des eingeatmeten Stoffes kann die Inspiration eines Lungenkampfstoffes letal verlaufen.
Quellen
- MSD Manual – Pulmonale Chemische-Kampfstoffe, abgerufen am 14.05.2024
- MSD Manual – Lungenkampfstoffe, abgerufen am 14.05.2024