Lichen planopilaris
Synonym: Lichen ruber planopilaris
Englisch: lichen planopilaris
Definition
Der Lichen planopilaris, kurz LPP, ist eine seltene Erkrankung, bei der es zu einer entzündlichen Vernarbung der Haarfollikel kommt. Sie wird als Form von Lichen ruber planus angesehen und kann weiter den vernarbenden Alopezien zugeordnet werden.
- ICD-10 Code: L66.1
- ICD-11 Code: EA91.2
Einteilung
Der Lichen planopilaris kann weiter unterteilt werden in:
- Klassischer Lichen planopilaris (Lichen planus follicularis)
- Frontal fibrosierende Alopezie
- Graham-Little-Piccardi-Syndrom
Epidemiologie
Der Lichen planopilaris betrifft häufiger das weibliche als das männliche Geschlecht. Er manifestiert sich meist in einem Alter zwischen 40 und 60 Jahren, kann jedoch auch im Kindesalter vorkommen.
Ätiologie
Die genaue Ursache des LPPs ist bisher (2024) nicht bekannt. Es werden jedoch zytotoxische Autoimmunreaktionen angenommen, bei denen sich aktivierte T-Lymphozyten gegen ein noch unbekanntes Antigen in den Haarfollikeln richten. Darüber hinaus werden genetische und medikamentöse Faktoren als Ursache diskutiert.
Klinik
Der Lichen planopilaris betrifft häufig die Kopfhaut, kann jedoch auch andere behaarte Körperbereiche betreffen. Meist sind einzelne oder multiple Areale betroffen, die durch das Fehlen von Haaren und Follikel-Öffnungen gekennzeichnet sind. Der Haarverlust ist progressiv und dauerhaft. Im Randbereich zeigen sich perifollikuläre Erytheme, Schuppen und/oder keratotische Zapfen. Die Bereiche können jucken oder beschwerdefrei bleiben.
Diagnose
Die Diagnose von LPP basiert auf einer Kombination aus klinischer Untersuchung und histopathologischer Analyse einer Hautbiopsie.
Therapie
Derzeit (2024) gibt es keine Kausaltherapie zur Behandlung des Lichen planopilaris. Die Therapie zielt i.d.R. auf eine Verlangsamung des Haarverlusts und eine Milderung der Symptome ab. Dabei kommen topische oder orale Kortikosteroide zum Einsatz. Darüber hinaus können Hydroxychloroquin, Cyclosporin und Methotrexat verwendet werden. Rezidive sind jedoch häufig.
Quellen
- Orphanet – Lichen planopilaris, abgerufen am 13.08.2024
- Dermnet – Lichen planopilaris, abgerufen am 13.08.2024
- StatPearls – Lichen Planopilaris, abgerufen am 13.08.2024
- Meinhard. Epidemiologie und Pathogenese des Lichen planopilaris in der Hautklinik der Charité Berlin. Dissertation. 2013
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