Legeleistung (Geflügel)
Englisch: egg production
Definition
Die Legeleistung ist im Bereich der Geflügelmedizin ein wichtiger Parameter für die Herdengesundheit.
Berechnung
Die Legeleistung beschreibt somit den täglichen Eieranfall in Prozent bezogen auf die Tierzahl:
Die volle Legeleistung entwickelt sich in den ersten beiden Legemonaten. Parallel dazu ist es von Vorteil, das Eigewicht zu bestimmen. Ein Eigewicht von über 60 g wird in der Regel ab dem 4. Legemonat erreicht.
Im weiteren Verlauf einer Legeperiode nehmen die Legeleistung und die Eischalenstabilität normalerweise kontinuierlich ab, bis es durch die Mauser zu einer Pause der Eiablage kommt.
Ab einem Alter von zwei Jahren nimmt die Eierproduktion ab.
Legeleistungsstörungen
Für eine verminderte Legeleistung kommen eine Vielzahl auslösender Faktoren in Betracht. Der Eieranfall kann kaum wahrnehmbar zurückgehen oder gänzlich zum Stillstand kommen. Die Legetätigkeit kann auch plötzlich infolge starker Noxen unterbrochen werden.
Qualitätsmängel des Eis werden oft mit einer verringerten Legeleistung verwechselt. Bei Minderungen der äußeren oder inneren Eiqualität (z.B. Schalenstabilität) bleibt die Legeleistung allerdings unverändert.
siehe Hauptartikel: Hühnerei
Ursachen
Generell kann eine Verminderung des Allgemeinbefindens zu einer verminderten Anzahl an Eiern führen. Pathogenetisch bedeutsam ist eine große Bandbreite von Managementfehlern:
- Wasser (Tränkwassermangel, schlechte Wasserqualität): Die betroffenen Tiere verhalten sich bei partiellem Wassermangel (z.B. teildefekte Tränkanlagen) träge, bei intermittierendem Wassermangel (z.B. unzureichendes Wasserangebot in Verbrauchsspitzen) eher nervös. Für einen langfristigen Wassermangel sprechen Teilmauser sowie erhöhte Abgänge.
- Futter: Futterintoxikation, Futter zu fein oder zu grob
- Licht: Lichtintensität, Ausleuchtung, zu kurzer oder zu langer Lichttag
- Stallklima: Zugluft, Schadgase
- Temperatur: zu hohe oder zu niedrige Stalltemperatur
- Parasitenbefall
Erkrankungen, die zu Legeleistungsstörungen führen, sind zu etwa 80 % nicht-infektiöser und zu 20 % infektiöser Genese.
Nichtinfektiöse Ursachen
Zu den Legeleistungsstörungen zählen:
- Ovulationshemmung: durch Intoxikation, zum Beispiel Zink, Brom, Kupfer oder Mykotoxine
- Atonie des Legedarms: durch Vitamin-E-Mangel, Selenmangel oder Störungen im Kalziumstoffwechsel
- Legenot: Das Ei bleibt im Legedarm oder in der Kloake stecken, meist aufgrund von Veränderungen der Eischale.
- Kloakenkannibalismus: Tritt v.a. auf, wenn Hennen nach der Eiablage einen Kloakenvorfall (Kloakenprolaps) haben. Darunter versteht man eine krankhafte Ausstülpung der Kloake, zum Teil auch von Teilen des Legedarms - meist infolge von Störungen der Eiablage.
Infektiöse Ursachen
Zu den infektiösen Ursachen zählen z.B.:
Literatur
- Siegmann, Otfried. Neumann, Ulrich. Kompendium der Geflügelkrankheiten (7. Überarbeitete Auflage). Schlütersche-Verlag.
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