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Legenot (Geflügel)

1. Definition

Bei Legenot kommt es zu einer Störung der Eiablage, bei der das Ei im Legedarm oder der Kloake stecken bleibt und nicht abgelegt werden kann. Legenot ist ein veterinärmedizinischer Notfall und erfordert eine umgehende tierärztliche Behandlung, da ansonsten lebensbedrohliche Komplikationen auftreten können.

2. Epidemiologie

Legenot kann bei allen Vogelarten auftreten, häufig betroffen sind beispielsweise Wellensittiche, Nymphensittiche und Agaporniden. Vögel, die besonders viele Eier legen, neigen eher zu Legeproblemen.

3. Ätiologie

Am häufigsten sind Veränderungen der Eischale ursächlich für eine Legenot. Zu diesen zählen:

Darüber hinaus können weitere Ursachen eine Legenot auslösen. So können beispielsweise Lähmungen der Legedarm- oder Kloakenmuskulatur zu einer Legenot führen. Auch Infektionen, Tumoren oder Verletzungen sowie Übergewicht, Erschöpfung oder Stress können eine Legenot verursachen.

4. Symptome

Eine Legenot ist durch folgende Symptome gekennzeichnet:

  • Verminderte Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme
  • Absetzen weniger großer und weicher Kothaufen
  • Ständiges Pressen und Aufsuchen des Nistkastens
  • Hartes Abdomen
  • Aufplustern
  • Breitbeiniger Sitz und Wippen mit dem Schwanz
  • Hämatochezie
  • Dyspnoe
  • Schmerzen
  • Kalte Beine und livide verfärbter Kamm aufgrund von Durchblutungsstörungen
  • Lähmungserscheinungen

Bei ausgeprägter Legenot kann es durch das Pressen zum Prolaps von Legedarm- und/oder Kloake kommen.

5. Diagnostik

Eine Legenot wird anhand der klinischen Symptome und einer eingehenden Untersuchung des Tieres diagnostiziert. Mittels Röntgenaufnahme oder Sonographie des Abdomens lässt sich die genaue Position des Eies ermitteln.

6. Behandlung

Eine Legenot muss unverzüglich behandelt werden, um Komplikationen wie Infektionen oder Blutungen zu vermeiden. Die Therapie hängt von der Ursache der Legenot ab und kann je nach Schweregrad verschiedene Maßnahmen umfassen. Sind die Symptome nur geringgradig ausgeprägt, können eine Unterstützung bei der Eiablage sowie eine Kalziumbehandlung hilfreich sein. Bei schwerem Verlauf ist eine chirurgische Entfernung des Eies indiziert.

7. Prognose

Die Prognose hängt von der Schwere der Legenot und den eingeleiteten Maßnahmen ab. Bei frühzeitiger Erkennung und Behandlung ist die Prognose in der Regel gut.

8. Quellen

  • Anicura Legenot bei Tieren; abgerufen am 04.04.2023
  • S. C. Clark, S. W. Feeney: Avian Medicine and Surgery. W.B. Saunders Company, Philadelphia, 1991.
  • R. E. Schmidt, L. D. Reavill, D. N. Phalen: Pathology of Pet and Aviary Birds. Blackwell Publishing, Ames, 2003.
Stichworte: Ei, Geflügel
Fachgebiete: Veterinärmedizin

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04.04.2023, 13:19
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