Kloake (Geflügel)

Als Kloake bezeichnet man den gemeinsamen Ausgang des Verdauungs-, Harn- und Geschlechtsapparats beim Geflügel.

Die Kloake des Huhns ist rund 25 mm lang und 20 mm breit und somit im Durchmesser deutlich weiter als der Enddarm. Sie ist glocken- oder sackartig ausgebildet und dient als Behälter für den Kot sowie als Passageweg für die Geschlechtsprodukte (v.a. beim weiblichen Tier für das Ei).

Die Kloake wird durch zwei Schleimhautfalten in drei Abteilungen aufgeteilt:

• Kotraum (Coprodaeum): Erste und größte Abteilung; wird kranial durch die Plica rectocoprodaealis begrenzt und ist mit Schleimhaut ausgekleidet.
• Harnraum (Urodaeum): Zweite und kürzeste Abteilung; nimmt in der Dorsalwand die beiden Harnleiter mit je einem Ostium cloacale ureteris auf. Beim männlichen Vogel münden in der Lateralwand zusätzlich auf je einer Papilla ductus deferentis die beiden Samenleiter. Beim weiblichen Tier liegt hier die Öffnung des linken Eileiters (Ostium cloacale oviductus sinistri).
• Endraum (Proctodaeum): Dritte und ebenfalls kurze Abteilung, die kutane Schleimhaut enthält. Im Dach mündet die Bursa cloacalis (s. Bursa Fabricii).

• Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band V: Geflügel. Parey, 2004.