Kunjin-Enzephalitis
Englisch: Kunjin virus encephalitis
Definition
Die Kunjin-Enzephalitis ist eine durch Vektoren übertragene Viruserkrankung, die vor allem in Nordaustralien vorkommt.
ICD10-Code: A83.4
Erreger
Die Kunjin-Enzephalitis wird vom Kunjin-Virus ausgelöst. Dieser Virus ist eng mit dem West-Nil-Virus verwandt und gehört ebenfalls zur Familie der Flaviviridae. Es handelt sich um einen einzelsträngigen RNA-Virus mit positiver Polarität.
Infektion
Die Kunjin-Enzephalitis gehört zu den Zoonosen, Vektoren sind hierbei nachtaktive Stechmücken der Gattung Culex. Sie nehmen den Erreger von Wasservögeln, die das größte Virusreservoir darstellen, während einer Blutmahlzeit auf und übertragen ihn bei einem erneuten Stich auf den Menschen.
Epidemiologie
Die Kunjin-Enzephalitis ist vor allem in weiten Teilen Nordaustraliens verbreitet, der Virus konnte jedoch auch aus Stechmücken in Südostasien isoliert werden. Vor allem betroffen sind Feuchtgebiete und Areale in der Nähe von Flüssen.
Symptomatik
Der Großteil der Infektionen verläuft inapparent. Es kann jedoch nach etwa 1 bis 2 Wochen zu Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Lymphknotenschwellung und Unwohlsein kommen. Sehr selten kommt es zu einer Enzephalitis. Die Krankheitsbilder der Kunjin-Enzephalitis und der Murray-Valley-Enzephalitis sind sehr ähnlich, weswegen diese beiden Erkrankungen häufig als Australische Enzephalitis zusammengefasst werden.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt über einen Virusnachweis oder über einen serologischen Antikörpernachweis.
Therapie
Bislang (2018) gibt es keine spezifischen Impfstoffe oder Therapiemöglichkeiten für die Kunjin-Enzephalitis, die Behandlung erfolgt symptomatisch. Bei einer Einreise in betroffene Gebiete empfehlen sich Repellents, Insektennetze und langärmelige Kleidung zur Vorbeugung von Mückenstichen.