Kompressionssonographie
Synonyme: Farbduplex-Kompressionssonographie, Kompressionsultraschall
Englisch: compression ultrasonography
Definition
Die Kompressionssonographie, kurz KUS, ist eine nichtinvasive und risikoarme Untersuchungsmethode zur Diagnostik von Phlebothrombosen. Als Ultraschalluntersuchung fällt sie unter die bildgebenden Verfahren und gilt als Goldstandard zum sicheren Nachweis bzw. Ausschluss von venösen Thrombosen der Extremitäten. Auch das Ausmaß und die Lokalisation des Gefäßverschlusses können beurteilt werden.
Indikationen
Die häufigste Indikation für die Kompressionssonographie ist der klinische Verdacht auf eine tiefe Beinvenenthrombose. Im Rahmen einer oberflächlichen Venenthrombose (Thrombophlebitis) wird sie zum Ausschluss eines gleichzeitig vorliegenden Verschlusses der tiefen Venen durchgeführt.
Ebenso erfolgt die Untersuchung bei bestehendem Verdacht auf Becken- oder Armvenenthrombosen. Letztere gehört zu den selteneren Lokalisationen.
Ablauf
Die Untersuchung erfolgt meist am liegenden Patienten. Der Schallkopf – üblicherweise wird ein Linearschallkopf genutzt – wird unterhalb des Leistenbandes des zu untersuchenden Beins aufgesetzt, um die Vene aufzusuchen. Diese wird daraufhin nach distal verfolgt, während im Abstand von einigen Zentimetern intermittierend Druck mit dem Schallkopf ausgeübt wird. Dadurch wird die Komprimierbarkeit überprüft: Ist die Vene frei durchgängig, lässt sich ihr Lumen komplett eindrücken. Im Falle einer Thrombose ist sie nicht oder nur eingeschränkt komprimierbar.
Die Darstellung der Venen sollte im Querschnitt erfolgen, da sonst die Möglichkeit besteht, dass das Gefäß nicht vollständig erfasst wird. Der Längsschnitt ist nur zur Ergänzung sinnvoll. Zur Beurteilung der Beckenvenen und der Vena cava inferior wird die zusätzliche Untersuchung mittels Farbduplexsonographie empfohlen. Hier werden veränderte Blutströme im Bereich eines Thrombus dargestellt
Aussagekraft
Bei entsprechender Ausbildung und Erfahrung des Untersuchenden kann die Kompressionssonographie eine Sensitivität von über 95% erreichen. Dies gilt insbesondere für die proximalen Beinvenen bis zur Vena poplitea. Nach distal nimmt die Genauigkeit der Methode tendenziell ab.[1]
Quellen
Literatur
- Needleman et al., Ultrasound for Lower Extremity Deep Venous Thrombosis: Multidisciplinary Recommendations From the Society of Radiologists in Ultrasound Consensus Conference, Circulation, 2018
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