Knochenfluorose
Synonym: Skelettfluorose
Englisch: skeletal fluorosis
1. Definition
Die Knochenfluorose ist eine Erkrankung, die durch eine übermäßige Ablagerung von Fluorid in den Knochen verursacht wird. Sie zählt mit der Zahnfluorose zu den chronischen Fluorosen.
2. Ätiopathogenese
Fluoridionen (F⁻) wirken auf den Knochenstoffwechsel, indem sie die Aktivität der Osteoblasten stimulieren und so zu einer erhöhten Anzahl von knochenbildenden Zellen führen. Gleichzeitig ersetzen Fluoride die Hydroxylgruppen in den Hydroxylapatit-Kristallen des Knochengewebes, was zur Bildung von Fluorapatit-Kristallen führt. Diese sind chemisch stabiler als Hydroxylapatit und zeigen eine geringere Löslichkeit, was die Knochenresorption hemmt und die mechanischen Eigenschaften des Knochens verändert.
Die durch Fluorose induzierten Veränderungen des Skelettsystems sind charakteristisch: Es kommt zu einer Verdichtung der Wirbelkörper, der Bildung von Osteophyten und Verkalkungen der Längsbänder.
3. Klinik
Die Knochenfluorose macht sich durch Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust, Kachexie und ein vermindertes Wachstum bemerkbar. Durch eine Verdrängung von Knochenmark ist eine Anämie möglich.
4. Diagnostik
4.1. Labor
In der Blutuntersuchung kann die BSG erhöht sein. Eine normochrome, normozytäre Anämie ist möglich.
4.2. Bildgebung
Im Röntgenbild erscheint der Knochen durch ausgeprägte Knochenneubildung vollkommen weiß. Bänder, Sehnen, Faszien und Gelenkkapseln können verknöchert sein, wobei das Achsenskelett ausgeprägter betroffen ist als das periphere Skelett.
5. Therapie
Die Therapie besteht in der Beendigung der Fluorexposition. Eine partielle Rückbildung der Veränderungen an Knochen und Weichteilen ist möglich.
6. Quellen
- aerzteblatt.de - Ist fluoridhaltige Zahnpasta toxisch? Zirbeldrüse beachten, abgerufen am 22.01.2025
- Lexikon der Ernährung – Skelettfluorose, abgerufen am 23.01.2025