Conjunctivitis epidemica
Synonym: virale Konjunktivitis, Keratokonjunktivitis epidemica, Keratoconjunctivitis epidemica
Englisch: virus conjunctivitis, epidemic adenovirus keratoconjunctivitis
Definition
Die Conjunctivitis epidemica beschreibt eine infektiöse Entzündung der Bindehaut des Auges (Konjunktiva), verursacht durch Viren. Ist die Hornhaut (Kornea) des Auges mitbetroffen spricht man von der Keratoconjunctivitis epidemica (KCE).
Ätiologie
Die Übertragung der viralen Bindehautentzündung erfolgt über Kontakt, zum Beispiel durch folgenden Ablauf: Ein Erkrankter reibt sich das Auge und überträgt das Virus per Handschütteln zum Beispiel auf die nächste Person. Die Prophylaxe sollte daher besondere Beachtung finden:
- Vermeidung von Augenreiben trotz Juckreiz
- körperlichen Kontakt zu anderen Personen vermeiden
- regelmässige Hände-Hygiene
- Berührung möglichst weniger Gegenstände
Die Erkrankung wird durch Adenoviren verursacht, besonders Typ 8 und Typ 19 stehen dabei im Vordergrund.
Klinik
Neben den möglichen, klassischen Symptomen einer Konjunktivitis, zeichnet sich die virale Konjunktivitis durch spezifische Symptome aus:
Klassische Symptome
- Juckreiz
- Gerötetes Auge (Hyperämie)
- Verklebte Augenlider durch vermehrte nächtliche Sekretion
- Lidschwellung mit Pseudoptosis
- Augenbrennen
- Fremdkörpergefühl
- Photophobie
- Epiphora
- Blepharospasmus bei Beteiligung der Hornhaut
Spezifische Symptome
- Schwellung der Konjunktiva
- ausgeprägtes Tränenlaufen (Epiphora)
- Rötung / Schwellung der Plica semilunaris
- Rötung / Schwellung der Karunkel
- münzenförmige Ausbreitung auf der Hornhaut (nummuläre Keratitis)
- häufig grippaler Infekt parallel zur Erkrankung
- Lymphadenitis präaurikulär und submandibulär
Als Spätfolgen treten bei ca. 25 % der Patienten charakteristische Hornhauttrübungen, so genannte Nummuli, auf, die das Sehen über einen langen Zeitraum beeinträchtigen können.
Therapie
Die Erkrankung ist selbstlimitierend und verläuft unvorhersehbar. Da eine Ausheilung bereits innerhalb von 2 Wochen erfolgt, gibt es keine spezielle Therapie-Empfehlung. Symptomatisch erzielt man eine Linderung durch kühle Umschläge.
Ist eine Superinfektion durch Bakterien eingetreten, merkbar an eitriger Sekretion, sollten antibiotikahaltige Augentropfen angewendet werden. Ein prophylaktischer Gebrauch ist meistens unbegründet.
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