Laterale Mittelgesichtsfraktur
Synonyme: Fraktur des zygomatiko-orbitalen Komplexes, Jochbeinbruch, Jochbogenfraktur
Definition
Unter einer lateralen Mittelgesichtsfraktur versteht man einen Knochenbruch (Fraktur), der im wesentlichen im Bereich des Jochbeins (lat. Os zygomaticum) lokalisiert ist. Liegt eine Kombination mit einer zentralen Mittelgesichtsfraktur vor, spricht man von einer zentrolateralen Mittelgesichtsfraktur
Laterale Mittelgesichtsfrakturen können ein- oder beidseitig auftreten und mit einer Beteiligung der Orbita einhergehen.
ICD10-Code: S02.4
Hintergrund
Bei lateralen Mittelgesichtsfrakturen können auch an das Jochbein angrenzende Knochenanteile einbezogen sein, z.B. der Processus zygomaticus des Schläfenbeins, der Processus zygomaticus des Stirnbeins, die laterale Orbitawand, sowie der kraniale Anteil der Maxilla.
Klassifikation
Es existieren verschiedene Klassifikationen von lateralen Mittelgesichtsfrakturen. Eine Einteilung unterscheidet 6 verschiedene Typen:
- Typ I: Isolierte Jochbogenfraktur
- Typ II: Nichtdislozierte Jochbeinfraktur
- Typ III: Dislozierte Jochbeinfraktur ohne Diastase am lateralen Orbitarand
- mit Medialrotation
- mit Lateralrotation
- Typ IV: Dislozierte Jochbeinfraktur mit Diastase am lateralen Orbitarand
- mit Medialrotation
- mit Lateralrotation
- mit dorsokaudaler Abscherung
- Typ V: Jochbeintrümmerfraktur
- Typ VI: Frakturen des Typs II bis V mit Einbruch des Orbitabodens.
Ein weiteres Klassifikationssystem unterscheidet zwischen folgenden 7 Formen:
- Typ I: Isolierte Jochbogenfraktur
- Typ II (10 %): Jochbeinfrakturen ohne Dislokation
- Typ III (60 %): Jochbeinfrakturen mit antraler Einstauchung
- Typ IV (15 %): Jochbeinfrakturen mit orbitaler Einstauchung
- Typ V: Dislokation des abgesprengten Jochbeins nach dorsal
- Typ VI: Dislokation des abgesprengten Jochbeins nach kaudal
- Typ VII: isolierte Zertrümmerung des Jochbeins
Therapie
Meistens ist eine operative Wiederherstellung mittels Miniplattenosteosynthese indiziert.