Intubationsschaden
Definition
Ein Intubationsschaden ist eine Verletzung, die im Rahmen einer Intubation entstanden ist. Dabei handelt es sich um entweder um Verletzungen des Kehlkopfes oder andere Schäden wie Zahnschäden oder retropharyngeale Dissektion.
Hintergrund
Eine Intubation wird in der Regel in Narkose, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme von Muskelrelaxantien durchgeführt, da sie sonst für den Patienten sehr belastend wäre. Die endotracheale Intubation im Wachzustand ist aber grundsätzlich möglich und in einigen Fällen auch indiziert.
Ursachen
Abhängig von der Liegedauer des Endotrachealtubus und des verwendeten Materials kann es zu unterschiedlichen Schäden des Larynx kommen:
- Hämatome sind oft Folge einer komplizierten Intubation.
- Leichte Läsionen der Schleimhaut beim Einführen des Tubus sind möglich. Diese können jedoch auch bis zu Erosionen exazerbieren, wenn z.B. der Druck des Cuffs unangemessen hoch ist oder die Tubusmanschette fehlerhaft positioniert wurde. Dann sind auch sich daraus entwickelnde Ulzera, Granulome und Verengungen (Stenosen) des Atemtraktes möglich.
- Auch die Stimmlippen sowie angrenzenden Aryknorpel sind gefährdet. Hier kann es z.B. zu einer Aryknorpelluxation kommen.
Symptome
Im wachen Zustand bemerken die Patienten nach einer Intubation oft eine Heiserkeit und ein Halskratzen. Auch Schmerzen sind eine mögliche Folge jeder Intubation. Diese Symptome vergehen aber in der Regel innerhalb einiger Tage wieder. Kam es jedoch zu Granulombildungen oder Verengungen des Atemtraktes, kann auch Atemnot auftreten. Dies geschieht jedoch im Gegensatz zu den übrigen Symptomen nicht unmittelbar nach der Narkose, sondern erst einige Tage später.
Diagnose
Im Rahmen einer Untersuchung kann der HNO-Arzt mit Hilfe eines Laryngoskops die Verletzungen am Kehlkopf beurteilen.
Therapie
Leichtere Verletzungen wie Schleimhautläsionen und damit einhergehende Hämatome werden in der Regel nicht oder bei starker subjektiver Patientenbeeinträchtigung konservativ behandelt. Mögliche Therapieansätze sind anästhesierende Lutschtabletten oder Rachenspray sowie Inhalationen mit Sole oder racemischem Adrenalin). Granulome oder eine Aryknorpelluxation hingegen sollten chirurgisch angegangen werden.
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