Interleukin-7
Englisch: interleukin 7
Definition
Interleukin-7, kurz IL-7, ist ein hämatopoetischer Wachstumsfaktor aus der Familie der Zytokine, der u.a. von Stromazellen im Knochenmark und Thymus sezerniert wird.
Genetik
Interleukin-7 wird vom Gen IL7 auf Chromosom 8 an Genlokus 8q21.13 kodiert.
Biochemie
Interleukin-7 bindet an den IL-7-Rezeptor, der ein Heterodimer aus dem Interleukin-7-Rezeptor-α (CD127) und dem allgemeinen Gamma-Ketten-Rezeptor (IL-2RG) ist. Die Bindung löst verschiedene intrazelluläre Signalwege aus.
Funktion
Interleukin-7 stimuliert die Differenzierung von pluripotenten hämatopoetischen Stammzellen in lymphatische Vorläuferzellen. Das Zytokin ist wichtig für die Zellproliferation in manchen Abschnitten der B-Zell-Reifung sowie für die Entwicklung und das Überleben von T- und NK-Zellen.
IL-7 und der Hepatozytenwachstumsfaktor (HGF) bilden ein Heterodimer, das als wachstumsstimulierender Faktor für Prä- und Pro-B-Zellen eine Rolle spielt.
Interleukin-7 kann von intestinalen Epithel- und Epithelbecherzellen hergestellt werden. Es dient hier möglicherweise als Regulationsfaktor für Lymphozyten in der intestinalen Mukosa.
In Experimenten mit Knockout-Mäusen zeigte sich, das IL-7 eine wichtige Bedeutung für das Überleben der Lymphozyten hat.
Klinik
Interleukin-7 fördert bestimmte hämatologische Malignome (akute lymphatische Leukämie, T-Zell-Lymphom). Erhöhte IL-7-Spiegel wurden im Blut von HIV-infizierten Patienten nachgewiesen.
Das Zytokin könnte bei der Verbesserung der Immunrekonvaleszenz nach allogener Stammzelltransplantation nützlich sein.