Ibandronsäure
Definition
Bei der Ibandronsäure handelt es sich um einen Arzneistoff, der zur Behandlung der Osteoporose, sowie als Therapie bei Knochenmetastasen im Rahmen einer Brustkrebserkrankung eingesetzt wird. Ibandronsäure gehört chemisch betrachtet zur Gruppe der Bisphosphonate.
Anwendungsgebiete
- postmenopausale Osteoporose mit einhergehendem erhöhten Frakturrisiko
- Tumorassoziierte Hyperkalzämie
- Osteodystrophia deformans
Eine Reduktion des Frakturrisikos konnte bisher vorwiegend im Bereich der Wirbelkörper festgestellt werden. Beim Femur ließ sich keine signifikante Verringerung des Frankturrisikos im Rahmen einer postmenopausalen Osteoporose feststellen.
Wirkung
- progressiver Nettozuwachs von Knochenmasse
- Reduzierung des erhöhten Knochenumbaus
Wirkungsmechanismus
Bisphosphonate – wie die Ibandronsäure – sind Analoge des Pyrophosphates. In diesen wird ein Sauerstoffatom durch ein Kohlenstoffatom ersetzt. Es erfolgt eine spezifische Bindung an Hydroxylapatit, welches beim Abbau des Knochens in die Osteoklasten aufgenommen wird. Dies hemmt deren Funktion und damit den Prozess des Knochenabbaus. Der Neuaufbau von Knochenmasse wird nicht beeinträchtigt und somit kommt es netto zu einem Zuwachs an Knochenmasse. Zusätzlich kommt es zu einer Absenkung überhöhter Calciumwerte im Blut.
Art der Anwendung
Im Jahre 2004 wurde von der Pharmafirma Roche ein Medikament mit dem Namen Bonviva auf den Markt gebracht, welches sowohl als Monatspille, als auch im Rahmen einer 3-Monatsspritze verabreicht werden kann. Die Grundsubstanz dieses Arzneimittels ist die Ibandronsäure. Bereits im Oktober 2003 wurde das Medikament Bondronat zur Prophylaxe von osteoporotischen Ereignissen im Rahmen von Brustkrebs und Knochenmetastasen zugelassen. Bondronat kann dem Patienten oral, intravenös als Infusion und mit einer 15-Minuten-Kurzinfusion gegeben werden. Das zentrale Ziel einer Therapie von Patienten mit Knochenmetastasen ist eine deutliche Hemmung der Knochendestruktion durch Reduktion von Frakturen, vor allem im Bereich der Wirbelsäule bzw. der Wirbelkörper. Des Weiteren lindern Arzneimittel auf der Basis von Ibandronsäure starke Knochenschmerzen. Ibandronsäure wird nüchtern, ca. 30 min vor einer ersten Mahlzeit mit Leitungswasser aufgenommen.
Nebenwirkungen
- häufig kommt es zu Problemen im Bereich des Gastrointestinaltraktes
- Schädigungen am Kieferknochen (Bisphosphonat-assoziierte Kieferosteonekrosen)
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Einnahme von Ibandronsäure und polyvalenten Kationen kann die Wirksamkeit der Ibandronsäure erniedrigt werden. Es bilden sich bei der gleichzeitigen Einnahme stabile, schwer absorbierbare Komplexe, die die ohnehin schon schwere Absorption der Ibandronsäure (geringe biologische Verfügbarkeit) weiter verringern können. Calciumhaltige Nahrungsmittel, Mineralwasser, Mineralstoffpräparate und Antazida sind zwei Stunden vor und zwei Stunden nach der Einnahme von Ibandronsäure-haltigen Medikamenten zu meiden.