Guar
Synonyme: Guar-Gummi u.a.
Handelsname: Guar Verlan®
Englisch: guar
Definition
Bei Guar handelt es sich um einen pflanzlichen Ballaststoff aus der Gruppe der Antidiabetika.
Indikationen
Guar ist im Rahmen der Zusatztherapie bei Diabetes mellitus zur Senkung der postprandialen Blutzuckerwerte indiziert. Zu weiteren Indikationen zählen Dyslipidämie und Übergewicht. Darüber hinaus kommt der Arzneistoff bei der Behandlung der Obstipation zum Einsatz.
Applikationsformen
Das Arzneimittel liegt als Granulat vor.
Wirkmechanismus
Als quellender Ballaststoff ist Guar in der Lage, große Flüssigkeitsmengen zu binden. Der infolge dessen entstandene Brei verlangsamt die Magenentleerung und benetzt die Darmwand, wodurch Glukose mit Verzögerung resorbiert wird und sich die hepatische Glukoseaufnahme verbessert. Zusätzlich wirkt das aufquellende Arzneimittel sättigend. Die Wirkung bei gastrointestinalen Beschwerden basiert darauf, dass der ballaststoffreiche Brei durch den Druck auf die Darmwand die Darmperistaltik anregt.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Flatulenz, Meteorismus, Übelkeit, Diarrhoe, Tenesmen
Kontraindikationen
- Stenosierungen des Verdauungstrakts
- Hernien
- Aszites
- Niereninsuffizienz, Herzinsuffizienz, exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI)
- Die gleichzeitige Anwendung von oralen Kontrazeptiva ist kontraindiziert.