Freeze-all

Mit der Einführung der Vitrifikation anstelle des Slow-Freezing-Verfahrens und durch verbesserte Kryoprotokolle konnten deutlich höhere Überlebensraten der Eizellen und Embryonen nach dem Auftauen erzielt werden. Die Schwangerschaftsraten nach Vitrifikation entsprechen in der Regel denen des Frischtransfers. Damit ist auch der Anteil der Kryozyklen deutlich gestiegen.

Bei folgenden Indikationen kann oder sollte das Freeze-all-Verfahren angewandt werden:

• Vermeidung eines ovariellen Hyperstimulationssyndrom (OHSS) bei OHSS-Risikopatienten
• bei PID mit vorausgegangener Blastozystenkultur und Trophektodermbiopsie
• Pathologien der Gebärmutter (Polypen, Myome der FIGO-Klasse 0-1, Serometra, Hydrosalpinx)
• inadäquat aufgebautes Endometrium
• retardierte Embryonalentwicklung
• kein Vorliegen von Spermien am Tag der Eizellentnahme

Es wurden mehrere Studien veröffentlicht, die das Freeze-all-Verfahren als Vorteil bei allen IVF-Zyklen sehen. Dies ist aber derzeit (2024) umstritten.

• Vanderzwalmen P; Zech NH; Nagy ZP; Stecher A; Papatheodorou P; Schuff M; Wirleitner B. Cryopreservation of Human Unfertilized and Fertilized Oocytes. Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie - Journal of Reproductive Medicine and Endocrinology 2013; 10 (Sonderheft 1): 45-54.
• Roque M, Valle M, Kostolias A, Sampaio M, Geber S. Freeze-all cycle in reproductive medicine: current perspectives. JBRA Assist Reprod. 2017 Feb 1;21(1):49-53. doi: 10.5935/1518-0557.20170012.