Foramen ovale (Schädel)
Englisch: oval foramen, foramen ovale
Definition
Das Foramen ovale ist ein ovale Öffnung des Keilbeins (Os sphenoidale), die posterolateral des Foramen rotundum liegt. Sie führt Leitungsbahnen aus der mittleren Schädelgrube (Fossa cranii media) nach extrakraniell in die Fossa infratemporalis.
Im embryonalen Herzen gibt es eine namensgleiche Struktur, das Foramen ovale cordis.
Anatomie
Durch das Foramen ziehen folgende Strukturen aus der Schädelhöhle:
- der dritte Ast des Nervus trigeminus (V3), der Nervus mandibularis
- die Arteria meningea accessoria
- einen kleiner Venenplexus, der Plexus venosus foraminis ovalis
- der Nervus petrosus minor (häufig)
Der durchschnittliche Längsdurchmesser des Foramen ovale liegt bei etwa 7-8 mm, der Querdurchmesser bei 4-5 mm. Direkt unterhalb des Foramen ovale findet sich das Ganglion oticum.
Merkspruch
Als bekannter Merkspruch existiert "Ovale Mandel" für Foramen ovale und Nervus mandibularis (V3). Ebenso "Roter Max" für Foramen rotundum und Nervus maxillaris (V2).
Klinik
Das Foramen ovale wird als Zugang für die perkutane stereotaktische Rhizotomie (PSR) genutzt. Diese Form der Hochfrequenzablation wird zur Behandlung von Trigeminusneuralgien eingesetzt. Bei der PSR wird die Elektrode durch die Wange des Patienten eingeführt und unter radiologischer Kontrolle in Richtung des Foramen ovale vorgeschoben.