Fexofenadin
Handelsnamen: Telfast® u.a.
Definition
Fexofenadin ist ein H1-Rezeptor-Antagonist und Antihistaminikum, das zur Behandlung von Allergien verschrieben wird.
Hintergrund
Fexofenadin gehört zu den H1-Rezeptor-Antagonisten der 2. Generation, sodass es zum Beispiel im Gegensatz zum Diphenhydramin keinen Einfluss auf das ZNS ausübt und die sedierende Wirkung gering ist. Es ist der Nachfolger des Terfenadins und ersetzt dieses auch in vielen Ländern, da Terfenadin relativ starke Nebenwirkungen hervorruft.
Wirkmechanismus
Als kompetitiver Antagonist verdrängt Fexofenadin Histamin von den H1-Rezeptoren, sodass diese nicht mehr aktiviert werden können. Dadurch wirkt es antiallergisch, sodass Hautrötungen, Schwellungen und Juckreiz ausbleiben.
Pharmakokinetik
Fexofenadin wird oral eingenommen. Im Blut liegt der Wirkstoff zu 70 % an Plasmaproteine gebunden vor. Die Plasmahalbwertszeit von Fexofenadin beträgt im Durchschnitt ungefähr 14 Stunden. Anschließend wird Fexofenadin größtenteils unverändert über den Stuhl (ca. 80 %), zu einem kleinen Teil auch über den Urin (ca. 10 %) ausgeschieden.
Indikationen
Fexofenadin wird bei Allergien, also insbesondere bei der allergischen Rhinitis und der chronischen idiopathischen Nesselsucht, verabreicht.
Nebenwirkungen
Wechselwirkungen
Fexofenadin wird nicht über das Cytochrom P450-System (genauer CYP3A4) verstoffwechselt. Daher interagiert der Wirkstoff nicht mit anderen, durch CYP3A4 metabolisierten, Arzneistoffen wie Terfenadin.[1]
Fexofenadin ist ein Substrat der Transporterproteine P-Glykoprotein und OATP. Über beide Mechanismen ist eine verstärkte oder abgeschwächte Wirkung möglich. Ein Anstieg der Konzentrationen wurde zum Beispiel bei gleichzeitiger Gabe von Erythromycin und Ketoconazol beobachtet. Die gleichzeitige Einnahme von Magnesium- oder Aluminiumhaltigen Antazida kann die Resorption des Wirkstoffs beeinträchtigen.
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
Literatur
- ↑ Miura et al., Pharmacokinetics of fexofenadine enantiomers in healthy subjects, Chirality, 2007