Ernährungsmedizin
Englisch: clinical nutrition
Definition
Die Ernährungsmedizin ist ein interdisziplinäres Fachgebiet, das sich mit der Diagnose, Therapie und Prävention ernährungsabhängiger Erkrankungen sowie mit der Erforschung der Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krankheiten befasst.
Abgrenzung
Ernährungsmediziner sind Ärzte oder Ärztinnen mit einer abgeschlossenen Weiterbildung auf dem Gebiet der Ernährungmedizin. Das unterscheidet sie von Ernährungswissenschaftlern, die nicht Medizin, sondern Ernährungswissenschaften studiert haben. In Deutschland haben letztere üblicherweise einen Abschluss als Bachelor of Science und/oder Master of Science bzw. eine Promotion als Dr. oec. troph., Dr. rer. nat. oder Dr. rer. medic. Die wissenschaftlichen Inhalte der Ernährungsmedizin und der Ernährungswissenschaften weisen zahlreiche Überschneidungen auf, sodass es keine scharfe Grenzziehung gibt.
Hintergrund
Stark ernährungsabhängige Erkrankungen sind u.a. Diabetes mellitus, Adipositas, Hypertonie, Gicht, Glutensensitive Enteropathie, Eosinophile Ösophagitis und Mangelkrankheiten (Vitamin-B12-Mangel, Folsäuremangel etc.). Durch eine ausgewogene Ernährung oder eine spezielle Diät kann die Entstehung oder Progression dieser Erkrankungen oft stark beeinflusst werden.
Die Ernährungsmedizin setzt sich aber auch mit dem supportiven medizinischen Einsatz von Nahrungsmitteln bei Erkrankungen auseinander (z.B. Bananen bei Durchfall).
Als Teilgebiet beschäftigt sich die klinische Ernährungsmedizin mit der Therapie angeborener Stoffwechselerkrankungen und der Ernährung im stationären Bereich. Dazu zählen u.a. die parenterale Ernährung, die Sondenernährung oder die perioperative Ernährung.