Promotion
Englisch: doctorate
Definition
Unter einer Promotion (lat. für "Beförderung") versteht man das Erlangen des höchsten akademischen Titels, des "Doktors". Dafür notwendig ist das Schreiben einer sogenannten Dissertation (kurz "Diss"), einer wissenschaftlichen Arbeit, sowie deren mündliche Verteidigung, das Rigorosum bzw. die Disputation.
Eine Besonderheit des Faches Humanmedizin ist, dass im Gegensatz zu anderen Studienfächern, mit der Doktorarbeit schon während des Studiums begonnen werden kann. Eingereicht werden kann die Arbeit jedoch erst nach abgeschlossenem Studium.
Arten von Doktorarbeiten
Bei Doktorarbeiten unterscheidet man grob in drei verschiedene Kategorien, die unterschiedliche Schwerpunkte haben und daher auch unterschiedliche Zeitansätze haben.
Experimentelle Doktorarbeit
Darunter versteht man eine Doktorarbeit, bei der neue Erkenntnisse durch Experimente, meist in einem Labor, zustande kommen. Eine experimentelle Doktorarbeit gilt als eher zeitaufwändig, da man sich erst in die entsprechenden Labormethoden einarbeiten muss, sowohl theoretisch als auch praktisch, um überhaupt verwertbare Ergebnisse zu erzielen. Auch kann sich nicht nur die Einarbeitungszeit hinziehen, auch dauert die Phase der Datenerhebung meist relativ lange, da größere Versuchsreihen notwendig sind. Dazu kann es seien, dass man zu gewissen Zeiten zuverlässig im Labor seien muss, um z.B. eine PCR entsprechend zu beenden und auszuwerten.
Der genaue Umfang einer experimentellen Doktorarbeit ist aber auch sehr von der entsprechenden Fragestellung und dem Thema abhängig. Es bietet sich an, beim Doktorvater vorab zu erfragen, in welchem zeitlichen Rahmen (seiner Meinung nach) sich die Arbeit bewegen wird. Auch gibt es teilweise experimentelle Arbeiten, die Tierversuche beinhalten, was zarte Gemüter abschrecken kann. Im Zweifelsfall vorab fragen.
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Studienbeginn: Modellstudiengang | Studienorte | Stiftung für Hochschulzulassung | Numerus Clausus | Medizinertest | Wartezeit
Studienverlauf: Vorklinik | Pflegepraktikum | 1. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung | Klinischer Abschnitt | Famulatur | 2. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung | Praktisches Jahr | 3. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung | Approbation | Promotion
Klinische Doktorarbeiten
Hier kommt man eher in Patientenkontakt, aber auch Laborbesuche sind nicht auszuschließen. Es geht darum, wissenschaftliche Erkenntnisse anhand klinischer Untersuchungen zu bekommen. Eine typische Fragestellung wäre also z.B., ob eine bestimmte Ernährungslösung bei Sepsispatienten ein besseres Überleben nach sich zieht als die bisherige Standard-Ernährungslösung.
Vom zeitlichen Umfang kann man nichts definitives sagen, jedoch kann sich auch hier die Phase der Datenerhebung langwierig gestalten, wenn die Fragestellung sehr speziell ist und wenige Patienten für eine Teilnahme in Frage kommen.
Statistische Doktorarbeiten
Klassische Akten-Wälzerei ist hier möglicherweise angesagt. Teilweise ist die Datenerhebung schon abgeschlossen, weil auf bereits vorhandene Daten (z.B. Krebsregister) zurückgegriffen wird. Der zeitliche Umfang einer statistischen Doktorarbeit hält sich meist in Grenzen, dafür ist es ein anderes Arbeiten als z.B. im Labor. Die statistische Betrachtung und Überlegung zur ganzen Arbeit nimmt einen gewissen Zeitanteil in Anspruch, Fehler die man hierbei macht, können sich später sehr stark rächen.
Ablauf einer Doktorarbeit
Bis man am Ende den ersehnten Dr. Titel tragen darf, ist es ein langer Weg. Nicht nur die Doktorarbeit selbst dauert, auch die anschließende Begutachtung von verschiedenen Professoren zu dem Thema . Am Ende steht die Disputation, eine Art mündliche Prüfung, in welcher der Doktorand nocheinmal über die Vorgehensweise und die Arbeit selbst geprüft wird.
Die Schritte einer Promotion in der Übersicht:
- Themensuche / Suche einer Arbeit
- Einarbeitung ins Thema
- Datenerhebung
- Auswertung der Daten
- Schreiben der Dissertation
- Einreichen der Arbeit
- Begutachtung durch den Promotionsausschuss
- Disputation / mündliche Prüfung
- Verleihung des Doktortitels
Ratschläge und Tipps
Bevor man anfängt, einfach drauf los zu forschen, sollte man sich einige Gedanken machen über eine Doktorarbeit. Was ist meine grundsätzliche Motivation, eine Doktorarbeit anzugehen? Also geht es nur um den Titel oder soll eine weitere wissenschaftliche Tätigkeit angestrebt werden? Des Weiteren sollte man sich dem Zeitaufwand, der mit einer Doktorarbeit verbunden ist, klar werden. Wieviel Zeit man tatsächlich benötigt, ist sicherlich von vielerlei Faktoren abhängig, jedoch sollte man hier realistisch bleiben und das eigene Zeitmanagement bedenken, gerade wenn man parallel zu einer Doktorarbeit ganztags berufstätig ist oder studiert.
Auch sollte man nicht die "erstbeste" verfügbare Doktorarbeit nehmen, die einem angeboten wird. Zwar dauert die Sache bei manchen Gebieten und Themen etwas länger, jedoch macht es wohl nur für wenige Sinn, eine Doktorarbeit anzugehen, die gegen die eigenen Interessen ist. Auch nachdem eine Arbeit gesichert ist, sollte man sich genügend Zeit nehmen, sich in das Thema einzuarbeiten. Mögliche Fehler im "Studiendesign" oder bei den grundlegenden Prinzipien lassen sich später nur sehr schwer und unter hohem Zeitaufwand ausgleichen.
Nicht unerwähnt sollte die regelmäßige Datensicherung während des Erstellens bleiben, denn nichts ist ärgerlicher als eine defekte Festplatte oder ein verloren gegangener USB-Stick kurz vor Abgabe der Arbeit.
Beim Erstellen der Arbeit muss jeder selbst entscheiden, ob man sich auf die "üblichen" Textsysteme wie Microsoft Word verlässt, samt den bekannten Vor- und Nachteilen, oder ob man sich in Textsetzungssysteme wie LaTeX einarbeiten möchte.
um diese Funktion zu nutzen.