Endothelin-3
Synonym: EDN3
Englisch: preproendothelin-3, PPET3
Definition
Endothelin-3, kurz ET-3, bezeichnet ein Präkursor-Protein sowie das Peptidhormon, das durch Prozessierung aus dem Präkursor hervorgeht. Es zählt zur Familie der Endotheline, deren drei humane Vertreter vornehmlich die Vasokonstriktion regulieren. Endothelin-3 spielt zudem eine Rolle bei der Zelldifferenzierung in der Neuralleiste.
Genetik
Das EDN3–Gen ist auf Chromosom 20 an Genlokus 20q13.32 kodiert.
Biochemie
Das Präkursor-Protein hat eine Länge von 238 Aminosäuren und ein Molekulargewicht von etwa 25 kDa. Durch Spaltung der Peptidbindung entsteht das funktionelle Peptidhormon, das eine Länge von 21 Aminosäuren hat und den Positionen 97 bis 117 des Vorläufers entspricht. An der Spaltung ist die Zink-Endopeptidase KEL beteiligt.
Funktion
Endothelin-3 bindet mit hoher Affinität an den Endothelinrezeptor Typ B (ETB). Dabei handelt es sich um einen Gq-gekoppelten Rezeptor, der über die Second Messenger Inositoltriphosphat (IP3), Diacylglycerol und Ca2+ verschiedene Signalwege induziert. Diese Aktivierung ist u.a. essentiell für die Entstehung des peripheren Nervensystems aus Zellen der Neuralleiste.
Klinik
Mutationen im EDN3-Gen sind ursächlich für Morbus Hirschsprung, eine seltene Erkrankung, die durch Veränderungen der neuronalen Strukturen des enterischen Nervensystems gekennzeichnet ist. Sie tritt auch im Zusammenhang mit dem Undine-Syndrom und dem Waardenburg-Shah-Syndrom auf.
Quellen
- uniprot.org - EDN3, abgerufen am 01.04.2022
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