Endothelin-1
Definition
Endothelin-1, kurz ET-1, ist ein Peptidhormon, das als Teil des Endothelin-Systems an der Regulation der Organdurchblutung beteiligt ist. Es vermittelt sowohl vasokonstriktorische, als auch vasodilatative Wirkung. Es ist neben Endothelin-2 und Endothelin-3 eine von drei bekannten Isoformen.
Biochemie
Endothelin-1 ist ein Peptidhormon, das aus 21 Aminosäuren besteht. Es wird durch das Enzym Endothelin Converting Enzyme, kurz ECE, aus dem Vorläuferprotein Big-ET-1 geschnitten. Das ET-1-Gen codiert für ein 212-Aminosäuren langes Vorläuferprotein, welches dann enzymatisch gespalten wird. Es wird vornehmlich auf der Ebene der Transkription reguliert - unter anderem durch NF-κB und HIF-1
Physiologie
ET-1 ist in Arterien, Arteriolen, Venolen und Venen überall im Körper nachweisbar. Der Endothelinrezeptor ist ein G-Protein-gekoppelten Rezeptor. Er kommt in zwei Subtypen vor: ETA-Rezeptor und der ETB-Rezeptor.
Die Interaktion des Endothelin-1 mit dem auf der glatten Muskelzelle exprimierten ETA-Rezeptor führt zur sofortigen und starken Vasokonstriktion. ETB-Rezeptoren finden sich vornehmlich am Endothel. Die Stimulation vom ETB-Rezeptor führt zur NO-Sekretion der Endothelzelle und damit zur Relaxation glatter Muskelzellen.
Die Endothelin-1-Sekretion im Endothel kann durch exogene physiologische oder pathophysiologische Reize stimuliert werden. Wichtige Reize sind die Scherkräfte des Blutflusses, aber auch TGF-β stimuliert die Endothelin-1-Sekretion. Daneben ist auch eine konsekutive Sekretion am Endothel zu beobachten, was auf eine Beteiligung an der Regulation des Myotonus in Gefäßen schließen lässt.
Endothelin-1 nimmt eine wichtige Rolle in der Regulation der Organdurchblutung ein. Es gehört zu den potentesten vasoaktiven Substanzen, weil es eine extrem lang anhaltende Wirkung hat und zudem sehr potent ist.
Pathophysiologie
ET-1 scheint eine Rolle in der Tumor-Entwicklung zu spielen. Es induziert hier Proliferation, Angiogenese, Migration und Apoptose.
Quellen
Anthony P. Davenport et al.: Endothelin, Pharmacological Reviews, April 2016