Eine Ellenbogenluxation ist eine Ausrenkung (Luxation) des Ellenbogengelenks zwischen dem Humerus und den beiden Unterarmknochen Radius und/oder Ulna. Am häufigsten ist die humero-ulnare Luxation.
Nach der Schulter ist das Ellenbogengelenk das am zweithäufigsten von Luxationen betroffene Gelenk. Die Inzidenz wird auf 6 pro 100.000 pro Jahr geschätzt.
Häufigste Ursache ist ein indirektes Trauma, z.B. durch Sturz oder Gewalteinwirkung. Bei einem Sturz auf den ausgestreckten Arm mit Überstreckung des Ellenbogens hebelt der Ellenhaken den Humerus aus, der dadurch nach ventral luxiert. Häufig geschieht dies bei Sportunfällen, beispielsweise beim Handball oder beim Ringen. In seltenen Fällen ist eine Ellenbogenluxation auch angeboren und besteht von Geburt an. Eine unvollständige Ausbildung des Humerus oder der Ulna ist dann für eine Instabilität des Ellenbogengelenks verantwortlich.
Die traumatisch bedingte Ellenbogenluxation ist mit starken Schmerzen und Schwellungen sowie einer Fehlstellung und schmerzhaften Bewegungseinschränkungen im Ellenbogengelenk verbunden. Liegen Begleitverletzungen vor, können auch sensible Ausfälle, Paresen und Durchblutungsstörungen im Bereich der Unterarms und der Hand auftreten.
Sofern keine Verletzungen der Bänder, Nerven und Knochen vorliegen, kann das Gelenk wieder eingerenkt werden. Nach der erfolgreichen Einrenkung wird das Gelenk durch einen Oberarmgips ruhiggestellt, der das Ellenbogengelenk in einer rechtwinklig gebeugten Position hält.
Liegen Begleitverletzungen oder eine offene Luxation vor, ist eine Operation notwendig, bei der die verletzten Weichteilstrukturen vernäht und die Knochenverletzungen mit Drähten und Schrauben stabilisiert werden. Nach der Operation wird das Gelenk mit einem Gips ruhiggestellt.
Tags: Ellenbogen, Luxation, Trauma
Fachgebiete: Orthopädie, Orthopädie und Unfallchirurgie
Diese Seite wurde zuletzt am 8. Januar 2018 um 18:24 Uhr bearbeitet.
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