Dysregulativ-mikrobielles Ekzem
Synonyme: mikrobielles Ekzem, nummuläres Ekzem, bakterielles Ekzematoid, Dermatitis nummularis
Definition
Ein dysregulativ-mikrobielles Ekzem ist eine Hauterkrankung, die durch scharf begrenzte, münzförmige Krankheitsherde charakterisiert ist, die teils nässen und krustig bedeckt sind. Es handelt sich um ein chronisches, zur Superinfektion neigendes Ekzem.
Da das dysregulativ-mikrobielles Ekzem häufig gemeinsam mit anderen Ekzemformen (z.B. atopisches Ekzem) auftritt, wird von einigen Autoren in Frage gestellt, dass es sich um eine eigenständiges Krankheitsbild handelt.
Ursache
Die Ursache ist zur Zeit (2021) weitgehend unklar. Angenommen wird eine Sensibilisierung der betroffenen Haut gegenüber bakteriellen Antigenen. Diese Sensibilisierung kann durch Infektionen des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches (z.B. Tonsillitis) getriggert werden. Als unterstützender pathogenetischer Faktor wird ein kaltes und trockenes Klima vermutet.
Klinik
Charakteristisch für das dysregulativ-mikrobielle Ekzem sind scharf begrenzte, rundliche bzw. scheibenförmige, rötliche Plaques. Die einzelne Effloreszenz ist eine Papel oder ein Bläschen, das sekundär schuppend erscheinen kann. Die Hautveränderungen sind hyperkeratotisch und lichenifiziert. Sie können mit Nässen einhergehen und einen starkem Juckreiz auslösen.
Die Ekzeme tauchen vor allem an den Streckseiten der oberen und unteren Extremitäten auf, vor allen am Fuß- und Handrücken. Gesicht und Stamm können ebenfalls betroffen sein.
Typischerweise herrscht eine bakterielle Superinfektion der Einzelherde. Ein Konfluieren der einzelnen Ekzemherde ist nicht üblich.
Differentialdiagnose
Therapie
Therapie der Wahl ist eine kurzzeitige lokale Applikation von Glukokortikoiden und Antibiotika. In der Folgephase der Therapie kommen häufig teerhaltige Pasten zum Einsatz.
Bei vorliegenden Infektionsherden kann deren Sanierung eine Besserung des nummulären Ekzems herbeiführen.