Deutsche Gesellschaft für Osteologie
Definition
Die Deutsche Gesellschaft für Osteologie, kurz DGO, ist eine medizinische Fachgesellschaft, die sich mit der Erforschung, Diagnostik, Prävention und Therapie von Erkrankungen des Knochenstoffwechsels befasst. Im Mittelpunkt stehen Osteoporose, metabolische Knochenerkrankungen und muskuloskelettale Fragilität.
Hintergrund
Die DGO zählt zu den zentralen osteologischen Fachgesellschaften im deutschsprachigen Raum und ist Teil des Dachverbands Osteologie (DVO), der die evidenzbasierten Leitlinien zu Diagnostik und Therapie der Osteoporose verantwortet. Sie vereint klinisch und wissenschaftlich tätige Experten aus Innerer Medizin, Endokrinologie, Rheumatologie, Orthopädie, Unfallchirurgie, Radiologie sowie Grundlagenforschung.
Die Fachgesellschaft dient als fachübergreifende Plattform, auf der wissenschaftliche Ergebnisse, diagnostische Standards und therapeutische Entwicklungen zusammengeführt werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Förderung translationaler Forschung, um molekulare und physiologische Erkenntnisse der Osteologie in klinische Konzepte und Versorgungspfade zu überführen.
Aufgaben
- Förderung von Forschung, Lehre und klinischer Versorgung im Bereich der Osteologie
- Entwicklung und Aktualisierung wissenschaftlich fundierter Empfehlungen und Leitlinien des DVO
- Durchführung von Fort- und Weiterbildungen, inklusive Qualifikation zum DVO-Osteologen
- Organisation osteologischer Kongresse, Workshops und Fachsymposien
- Qualitätssicherung osteologischer Diagnostik- und Therapieeinrichtungen, inklusive Standardisierung von DXA-Messungen
- Beratung von Institutionen, Kostenträgern und Fachgesellschaften zu Fragen der Osteoporoseversorgung und Frakturprävention
- Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch Stipendien, Preise und Forschungsförderung
Leitlinienarbeit
Die DGO ist maßgeblich am DVO-Leitlinienverbund beteiligt, der in der AWMF registriert ist und die zentrale wissenschaftliche Grundlage der Osteoporoseversorgung in Deutschland darstellt. Die Leitlinien bündeln die verfügbare Evidenz zu Screening, Diagnostik (DXA, VFA, Labor), Risikostratifikation (inklusive FRAX) und therapeutischen Strategien.
Schwerpunkte der aktuellen Leitlinienarbeit sind:
- strukturiertes Osteoporose-Screening und Identifikation von Hochrisikopatienten
- Therapiealgorithmen für postmenopausale Frauen, Männer und sekundäre Osteoporosen
- Indikationsstellung für antiresorptive und osteoanabole Therapieformen
- Frakturprävention, inklusive Vitamin-D- und Kalziumversorgung
- Management von Patienten nach Fragilitätsfraktur (FLS-Standards)