Fracture Risk Assessment Tool
Synonym: FRAX-Score
1. Definition
Das Fracture Risk Assessment Tool, kurz FRAX, ist ein klinischer Fragebogen zur Berechnung des 10-Jahres-Risikos für osteoporotische Frakturen, insbesondere für Schenkelhalsfrakturen, Wirbelkörperfrakturen und andere größere Knochenbrüche. Er wurde unter der Leitung von John A. Kanis an der Universität von Sheffield entwickelt.
2. Grundlage
Bei der Anwendung von FRAX werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, die das Frakturrisiko beeinflussen. Neben grundlegenden Daten wie Alter, Geschlecht, Körpergewicht, Größe und Herkunft fließen auch klinische Risikofaktoren in die Berechnung ein. Dazu zählen unter anderem:
- zurückliegende Frakturen
- Familienanamnese
- Lebensstil (Tabak- und Alkoholkonsum)
- Langzeittherapie mit Glukokortikoiden
- Erkrankungen, die eine sekundäre Osteoporose begünstigen (z.B. rheumatoide Arthritis)
Die zusätzliche Einbeziehung einer Knochendichtemessung kann die Genauigkeit der Risikoberechnung erhöhen, ist jedoch nicht zwingend erforderlich, sodass das Tool auch in Settings ohne direkten Zugang zu dieser Messmethode eingesetzt werden kann.
3. Klinische Relevanz
In der klinischen Praxis wird FRAX vor allem zur Risikostratifizierung angewendet. Anhand des berechneten prozentualen 10-Jahres-Risikos für Frakturen können Patienten in verschiedene Risikogruppen eingeteilt werden. Darauf basierend können behandelnde Ärzte entscheiden, ob präventive Maßnahmen ausreichen oder eine spezifische Therapie zur Vermeidung weiterer Frakturen eingeleitet werden sollte.
4. Weblink
5. Quelle
- Wikipedia – FRAX, abgerufen am 17.02.2025