Denileukin-Diftitox
Handelsnamen: Ontak® (obsolet), Lymphir®
Synonyme: DAB486IL-2, Denileukindiftitox
Englisch: denileukin diftitox
Definition
Denileukin-Diftitox ist ein rekombinantes Fusionsprotein, das aus Interleukin-2 und Bestandteilen des Diphtherietoxins besteht. Aktuell (2025) ist es in den USA für die Behandlung des kutanen T-Zell-Lymphoms zugelassen.
Wirkmechanismus
Die Interleukin-2-Komponente des Fusionsproteins bindet an den Interleukin-2-Rezeptor (CD25) von CD25-positiven Zellen, die daraufhin das Toxin-Fragment per Endozytose aufnehmen. Dieses hemmt die Proteinbiosynthese mittels ADP-Ribosylierung des Elongationsfaktors 2 (eEF2) und wirkt somit zytotoxisch.
Indikation
Die Anwendung erfolgt bei Patienten mit persistierendem oder rezidiviertem kutanen T-Zell-Lymphom, dessen maligne Zellen die CD25-Untereinheit des Interleukin-2-Rezeptors exprimieren.
Nebenwirkungen
Zu den häufigen Nebenwirkungen von Denileukin-Diftitox zählen:
- Nausea
- Ödeme
- Fatigue
- Muskuloskelettale Schmerzen
- Obstipation
- Pyrexie
- Laborwertveränderungen (erhöhte Transaminasen, erniedrigtes Hämoglobin)
- Kapillarlecksyndrom (CLS)
Zulassung
Die Zulassung durch die Food and Drug Administration (FDA) erfolgte erstmals im Jahr 2001. Das Arzneimittel wurde 2014 aufgrund seiner Toxizität wieder vom Markt genommen. Im August 2024 ließ die FDA den Wirkstoff in verbesserter Formulierung (Denileukin-Diftitox cxdl) wieder zu.
Von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) wurde Denileukin-Diftitox ein Orphan-Drug-Status zugewiesen.
Literatur
- EMA: EU/3/01/075: Orphan designation for the treatment of cutaneous T-cell lymphoma, abgerufen am 23.09.2021
- Wong et al: Denileukin Diftitox as Novel Targeted Therapy for Lymphoid Malignancies Cancer Investigation, 2009
- Figgitt: Denileukin Diftitox Am J Clin Dermatol, 2000
- DGHO: NUB Antrag 2018/2019 Denileukin Diftitox, abgerufen am 23.09.2021