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Dauerrolligkeit (Katze)

Synonym: Dauerbrunst

1. Definition

Die Dauerrolligkeit ist ein Krankheitsbild der Katze, bei dem es aufgrund einer persistierenden Östrusphase zur Ausbildung entsprechender Symptome und Verhaltensweisen kommt.

2. Ätiologie

Die Dauerrolligkeit kann in drei verschiedene Störungen eingeteilt werden, die sich in ihrer jeweiligen Ursache unterscheiden:

3. Pathogenese

Einige Katzen leiden an einem extrem kurzen Intervall zwischen zwei Phasen der Rolligkeit. Diese Katzen zeigen ein physiologisches Hormonprofil mit wellenförmigem Verlauf der Östradiolkonzentration. Aufgrund der kurzen interöstrischen Phase sind die betroffenen Katzen andauernd deckbereit und zeigen dementsprechende Symptome. Findet während des Östradiolpeaks eine Kopulation statt, ist theoretisch auch eine Konzeption möglich.

Durch ein kontinuierliches Heranwachsen von Follikeln liegt ein andauernd erhöhter Östradiolspiegel vor, was mit der LH-Sekretion interferiert. In weiterer Folge kommt es zur Atresierung der Follikel. In einigen Fällen ovulieren diese Katzen auch, sodass sie während der Lutealphase erneut rollig werden. Im Gegensatz dazu entstehen Dauerrolligkeiten ohne saisonalen Bezug häufig infolge zystisch degenerierter Follikel und in ganz seltenen Fällen aufgrund von Ovartumoren (z.B. Granulosazelltumor).

4. Klinik

Betroffene Katzen zeigen ein typisches Rolligkeitsverhalten mit entsprechenden Symptomen.

5. Diagnose

Neben der regelmäßigen Blutentnahme zur Bestimmung des Östradiolverlaufs (über 2 Wochen hinweg) ist auch eine vaginalzytologische Untersuchung alle 2 bis 3 Tage empfehlenswert. Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung können zystische Oververänderungen sowie Hinweise auf tumoröse Veränderungen diagnostiziert werden.

6. Therapie

Liegt keine Uteropathie vor und kommt eine Ovariohysterektomie nicht in Frage, kann bei einseitigen Zysten entweder das erkrankte Ovar oder auch nur die Zyste chirurgisch reseziert werden. Alternativ ist auch die einmalige Applikation von

  • hCG (humanes Choriongonadotropin): 100 bis 250 I.E. s.c.,
  • natürliches GnRH (Gonadotropin-Releasing-Hormon): 25 bis 50 µg i.m. oder
  • synthetisches GnRH (Buserelin): 0,2 bis 0,4 µg/kgKG) möglich, um eine Luteinisierung der Follikelzysten zu bewirken.

Der Patientenbesitzer ist vorab unbedingt auf das mögliche Risiko einer Metropathie hinzuweisen.

7. Literatur

  • Schmidt V, Horzinek MC (Begr.), Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2015. Krankheiten der Katze. 5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG. ISBN: 978-3-8304-1242-7

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24.11.2021, 18:23
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