Dipeptidylpeptidase 4
Synonyme: DPP4, DPP-4, Dipeptidylpeptidase IV
Englisch: dipeptidyl peptidase 4
Definition
Die Dipeptidylpeptidase 4, kurz DPP4, ist ein ubiquitär vorhandenes Enzym aus der Gruppe der Serinproteasen, das im Endothel verschiedener Organe und auch frei zirkulierend im Blutplasma messbar ist. DPP4 wird auf der Zellmembran aktivierter T-Lymphozyten und anderer Zellen als CD 26 exprimiert.
siehe auch: Dipeptidylpeptidasen
Genetik
DPP4 wird durch das gleichnamige Gen auf Chromosom 2 an Genlokus 2q24.2. kodiert.
Funktion
Die Dipeptidylpeptidase 4 spaltet spezifisch Peptide mit einem Alanin oder Prolin in Position 2 des N-terminalen Endes der Peptidkette. Dazu zählt auch das Darmhormon Glucagon-like Peptide-1 (GLP-1), das die Insulinsekretion nach Mahlzeiten anregt und deshalb in der Diabetologie von besonderem Interesse ist.
Als Spaltprodukte von GLP-1 entstehen ein Dipeptid (His-Ala) sowie GLP-1(9–36)amid, das biologisch keine GLP-1-typische Wirkung hat und unter bestimmten Bedingungen sogar GLP-1-antagonistische Wirkungen aufweist. Neben GLP-1 sind zudem das wirkungsähnliche Gastric Inhibitory Polypeptide (GIP) und andere Peptide wie das Pituitary adenylate cyclase activating polypeptide (PACAP) Substrate der DPP4. Die Affinität der Dipeptidylpeptidase 4 ist gegenüber GLP-1 jedoch höher als gegenüber GIP, so dass GIP ein schwächeres Substrat ist.
Die Dipeptidylpeptidase 4 dient zudem als zellulärer Rezeptor des Virus MERS-CoV.[1]
Pharmakologie
DPP-4-Inhibitoren hemmen den Abbau von GLP-1 durch DPP4 und werden als Antidiabetika eingesetzt.
Einzelnachweis
- ↑ Wang et al. Structure of MERS-CoV spike receptor-binding domain complexed with human receptor DPP4. Cell Research. 2013
um diese Funktion zu nutzen.