Cuff-Arthropathie
Englisch: rotator cuff tear arthropathy, rotator arthropathy
Definition
Als Cuff-Arthropathie werden degenerative Veränderungen der Schulter bezeichnet, die sekundär im Rahmen einer chronischen Läsion der Rotatorenmanschette entstehen.
Hintergrund
Eine chronische Rotatorenmanschettenruptur kann zu einem Hochstand des Humeruskopfes führen. Die Größe der Läsion sowie das Ausmaß der Infraspinatusschädigung haben den größten Einfluss auf die Position des Humeruskopfs. Ein akromiohumeraler Abstand < 6 mm gilt als Zeichen einer Rotatorenmanschettenruptur, die eine chronische, komplette Infraspinatussehnenruptur beinhaltet. Eine eindeutige Korrelation besteht jedoch nicht immer.
Der Humeruskopfhochstand führt zu einer Pseudo-Artikulation zwischen Akromionunterfläche und Humeruskopf mit Sklerose und Erosionen. Außerdem entstehen degenerative Veränderungen in den oberen Anteilen des Glenohumeralgelenks, die Cuff-Arthropathie im engeren Sinne. Dazu zählen Erosionen des Glenoids und des Humerus, ein Verlust von Gelenkknorpel und eine subchondrale Osteopenie. Bei ausgeprägter Destruktion spricht man auch von einer Milwaukee-Schulter.
Therapie
Die konservative Behandlung umfasst die Gabe von NSAR sowie Physiotherapie. Chirurgische Optionen sind eine Hemiarthroplastik oder eine inverse Schulterprothese. Eine anatomische Schultergelenks-Totalendoprothese ist kontraindiziert.
Literatur
- Eajazi A et al. Rotator Cuff Tear Arthropathy: Pathophysiology, Imaging Characteristics, and Treatment Options, AJR Am J Roentgenol. 2015;205(5):W502-W511