Totalendoprothese
Synonym: TEP
Englisch: total endoprosthesis
Definition
Unter einer Totalendoprothese, kurz TEP, versteht man einen künstlichen Gelenkersatz (Gelenkendoprothese), bei dem das komplette Gelenk, d.h. der Gelenkkopf und die Gelenkpfanne ersetzt werden.
Abgrenzung
Von der Totalendoprothese abgegrenzt werden die Teilendoprothesen bzw. Hemiendoprothesen (HEP).
Einteilung
Bei bestimmten Totalendoprothesen (z.B. Kniegelenksendoprothesen) kann man nach ihrem Kopplungsgrad, d.h. der Verbindung der beiden künstlichen Gelenkanteile, weitere TEP-Formen unterscheiden:
Zudem wird zwischen zementierten und zementfreien Totalendoprothesen unterscheiden.
Indikationen
Die Indikation zur TEP-Implantation stellt der behandelnde Arzt gemeinsam mit dem Patienten. Ziel ist meist chronische Schmerzen und Funktionsverluste bei fortschreitender Arthrose zu verbessern. Typische Indikationen sind:
- Schwerer Gelenkverschleiß im Rahmen einer primären oder sekundären Arthrose, beispielsweise durch Dysplasien oder nach Frakturen mit Gelenkbeteiligung
- Chronisch-entzündliche Gelenkerkrankungen, z.B. bei rheumatoider Arthritis oder Arthritis urica
- Hüftkopfnekrose
- Versagen konservativer Therapiemaßnahmen (z.B. NSAR, Physiotherapie)
- Frakturen, die nicht durch weniger invasive Maßnahmen versorgt werden können
Beispiele
Die häufigsten Implantationen einer Totalendoprothese findet an Hüftgelenken (ca. 207.000 Erstimplantationen in 2023) und Kniegelenken (ca. 172.000 Erstimplantationen in 2023) statt.[1] Weitere Beispiele sind:
- Inverse Schulter-TEP
- OSG-TEP (selten)
- Daumensattelgelenks-TEP (selten)
- Ellenbogen-TEP (selten)
Quelle
- ↑ Endoprothesenregister Deutschland: Jahresbericht 2024, abgerufen am 15.09.2025