Clobazam
Handelsnamen: Frisium® u.a.
Englisch: Clobazam
Definition
Clobazam gehört zur Gruppe der Benzodiazepine, kommt jedoch nicht nur als Sedativum, sondern auch als Antikonvulsivum zum Einsatz.
Indikationen
Clobazam ist indiziert zur symptomatischen Kurzzeitbehandlung von Spannungszuständen und Angststörungen. Es kann zudem bei Erwachsenen und Kindern über 2 Jahren als Zusatzmedikament im Rahmen einer Epilepsie-Therapie angewendet werden, wenn die Standardbehandlung mit einem oder mehreren Antikonvulsiva fehlgeschlagen ist.[1]
Allgemeines
Der Arzneistoff wird oral eingenommen. Die Bioverfügbarkeit beträgt 90 %, wobei Clobazam im Blut zu 83 % an Plasmaproteine gebunden vorliegt. Die Plasmahalbwertszeit beträgt durchschnittlich 18 Stunden. Die Metabolisierung erfolgt in der Leber, wonach der Wirkstoff anschließend renal eliminiert wird.
Wirkmechanismus
Clobazam wirkt in Anwesenheit des Neurotransmitters GABA an GABA-Rezeptoren agonistisch und verstärkt so dessen Effekt. Die dadurch bedingte zunehmende Chloridionen-Konzentration in der Zelle führt aufgrund der Hyperpolarisation zu einer Unerregbarkeit der Zelle. Im Gegensatz zu Barbituraten weisen Benzodiazepine ein geringeres Risiko für eine Atemdepression auf, da sie unabhängig von GABA nicht wirken können. Gleichzeitig kann es hier aber auch zu einem Benzodiazepinabusus kommen, da der Wirkstoff relativ schnell zu einer Gewöhnung führt.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Müdigkeit, Somnolenz, Leistungsabfall
- Konzentrationsstörungen, Gedächtnisstörungen, Unruhe
- Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Benommenheit, verlängerte Reaktionszeit
- Muskelschwäche
- Gastrointestinale Störungen
- Allergien, lokale Hautreaktionen, DRESS-Syndrom
Kontraindikationen
Quellen
- ↑ Fachinformation Clobazam, Desitin, zuletzt abgerufen am 06.08.2025