Gichtnephropathie
Synonym: chronische Uratnephropathie
Englisch: gout nephropathy
Definition
Als Gichtnephropathie bezeichnet man die chronische Form der Uratnephropathie. Es handelt sich um eine chronische interstitielle Nephritis im Rahmen einer chronischen Hyperurikämie (Gicht), bei der das Nierengewebe durch die Ablagerung von Uratkristallen geschädigt wird.
Abgrenzung
Eine akute Uratnephropathie entsteht bei einer schlagartigen Erhöhung der Harnsäure im Blut, z.B. im Rahmen eines Tumorlysesyndroms.
Hintergrund
Harnsäure wird zum Großteil renal ausgeschieden, glomerulär filtriert und tubulär rückresorbiert. Kommt es im Rahmen einer Gicht zu einer vermehrten Harnsäureausscheidung, wird das Löslichkeitsprodukt überschritten und Kristalle fallen aus.
Klinik
Neben den Symptomen der Gicht (akute Gichtanfälle, Gichtarthropathie) können im Verlauf bei der Gichtnephropathie eine Hypertonie und eine Niereninsuffizienz entstehen.
Diagnostik
In der Urindiagnostik fällt eine Kristallurie und eine Albuminurie auf. Die glomeruläre Filtrationsrate kann zu Beginn unverändert sein.
Therapie
Im Vordergrund steht die Behandlung der Grunderkrankung. Wichtige Faktoren sind dabei z.B.:
- Flüssigkeitszufuhr
- Alkalisierung des Urins
- Medikamentöse Behandlung der Hyperurikämie, z.B. durch Allopurinol, Febuxostat oder Rasburicase
Literatur
- AllEx - Alles fürs Examen. Ackermann H, Aden K, Aurich M, Becker G, Bley C, Centgraf M, Dettenkofer M, Dörges S, Ebner W et al., Hrsg. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2014. doi:10.1055/b-003-125875
- Herold et al., Innere Medizin, Hyperurikämie und Gicht, Aufl. 2018
Quelle
- pschyrembel.de, abgerufen am 13.07.2024
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