Chemobrain
Englisch: post-chemotherapy cognitive impairment, PCCI
Definition
Mit dem Begriff Chemobrain wird in der medizinischen Alltagssprache die kognitive Beeinträchtigung von Krebspatienten unter Chemotherapie zusammengefasst.
Auslösende Substanzen
Bekannte Arzneistoffe aus der Tumortherapie, die diese kognitive Dysfunktion auslösen können, sind u.a.:
- 5-Fluoruracil
- Cyclophosphamid
- Methotrexat
- Anthrazykline
- Taxane
- Cisplatin
- Oxaliplatin
- Tamoxifen
- Aromatasehemmer
Auch sogenannte "Targeted Therapies" bergen die Gefahr kognitiver Leistungseinbußen, z.B.:
- Imatinib
- Trastuzumab
- Dasatinib
- Bevacizumab
- u.v.a.
Symptome
Die betroffenen Patienten berichten vermehrt über Einschränkungen in folgenden kognitiven Funktionsfeldern:
- Aufmerksamkeit
- Konzentrationsfähigkeit
- Denkprozesse
- Gedächtnisleistungen (insbesondere ist hier das Kurzzeitgedächtnis betroffen)
- Lernfähigkeit
- Fähigkeit, komplexe Aufgaben und Probleme zu lösen
Bis dato gibt es keine prophylaktischen Maßnahmen, die ergriffen werden können, um ein Chemobrain zu verhindern. Ein wichtiger Punkt bei der Aufklärung über mögliche Nebenwirkungen einer Chemotherapie sollte deshalb die Information über eine mögliche Beeinträchtigung der kognitiven Leistung sein. Diese kann temporär oder auch langanhaltend sein und eine unterschiedliche Ausprägung zeigen. Unter Umständen sind die kognitiven Einbußen ein gravierender Eingriff in die Lebensqualität des Patienten.
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