Cheilitis simplex
Definition
Die Cheilitis simplex ist die häufigste Form der Lippenentzündung (Cheilitis), gelegentlich kommt es auch zu einer ekzematösen Mitbeteiligung der angrenzenden, perioralen Haut.
Ätiologie
Die Cheilitis simplex kann u.a. folgende Ursachen haben:
- Physikalische Ursachen (Nässe, Kälte oder Licht)
- mechanisch (Schnullertragen)
- habituell (z.B. gewohnheitsmäßiges Lippenlecken)
- Medikamentöse Ursachen (z.B. Nebenwirkung einer systemischen Isotretinoin-Therapie)
- Allergien
- Symptom eines atopischen Ekzems
Klinisches Bild
Die Lippen sind rau, gerötet und spannen. Nicht selten kommt es zu Erosionen, Schuppen und Rhagadenbildung, selten auch zu Bläschenbildung. Bei der Aufnahme von säurehaltigen Speisen und Getränken treten brennende Schmerzen auf.
Die chronische Form der Cheilitis simplex bezeichnet man als Cheilitis exfoliativa.
Diagnose
Die Diagnose wird anhand der klinischen Symptomatik gestellt.
Differentialdiagnose
Bei Cheilitiden anderer Genese sollte an einem Lupus erythematodes, einen Lichen planus oder an eine periorale Dermatitis gedacht werden.
Therapie
Als Therapie stehen pflegende Externa (z.B. Rolip® Mandelic oder Rolip® Emulsion, Bepanthen® Lippencreme, Vaselinum album, Lanolin etc.) zur Verfügung. Kurzzeitig können kortisonhaltige Externa (z.B. Triamcinolonacetonid 0,02 in Vaselinum album ad 20,0 g oder Hydrocortison 1,0, Paraffinum subliquid. 30,0 in Vaselinum album ad 100,0 g) aufgetragen werden.
Bei nässenden und aufgesprungenen Stellen können feuchte Auflagen, mit antiseptischen (z.B. Chlorhexidin oder Triclosan) und wundheilungsfördenenden Zusätzen (z.B. Dexpanthenol) angewendet werden.