Glykoprotein IIb/IIIa
Synonyme: Fibrinogen-Rezeptor, Integrin αIIbβ3, CD41/CD61
Abkürzung: GPIIb/IIIa
Definition
Das Glykoprotein IIb/IIIa ist ein zusammengesetztes Glykoprotein aus der Familie der Integrine; es wird auch als "Fibrinogen-Rezeptor" bezeichnet. Es kommt auf der Oberfläche von aktivierten Thrombozyten vor und gehört zu den Thrombozytenglykoproteinen.
Biochemie
Glykoprotein IIb/IIIa ist ein Heterodimer, die beiden Untereinheiten sind nicht-kovalent assoziiert. Auf der Oberfläche eines Thrombozyten befinden sich ca. 50.000 bis 80.000 GPIIb/IIIa. Das Gen für beide Glykoproteine liegt auf Chromosom 17. Ein Single Nucleotide Polymorphism des GPIIIa ist die Ursache der wichtigsten thrombozytären Blutgruppe, HPA-1.
Glykoprotein IIb/IIIa kann den von-Willebrand-Faktor (vWF), Fibronektin sowie Fibrinogen binden und fördert somit die Aggregation der Thrombozyten. Bevor das Glykoprotein seine Funktion als Fibrinogen-Rezeptor wahrnehmen kann, muss es eine Konformationsänderung durchlaufen, die durch die Bindung von vWF an das Glykoprotein Ib/IX/V (von-Willebrand-Faktor-Rezeptor) getriggert wird.
Klinik
Die Rolle des GPIIb/IIIa macht man sich bei der medikamentösen Thrombozytenfunktionshemmung zu Nutze. Glykoprotein-IIb/IIIa-Rezeptorantagonisten hemmen durch eine Blockade des Rezeptors die Thrombozytenadhäsion und -aggregation.
Eine angeborene Störung des Glykoproteins IIb/IIIa liegt bei der Glanzmann-Thrombasthenie vor.
Quellen
- Löffler/Petrides: Biochemie und Pathobiochemie. Berlin Heidelberg 2014.
- Silbernagl/Despopoulos: Taschenatlas Physiologie. Stuttgart 2012.