Bunina-Körper
nach Татьяна Бу́нина, russische Neuropathologin
Synonym: Bunina-Körperchen
Englisch: Bunina bodies
Definition
Bunina-Körper sind kleine eosinophile Einschlüsse in Nervenzellen. Sie sind typischerweise bei Patienten mit amyotropher Lateralsklerose (ALS) zu finden.
Geschichte
Die Bunina-Körper wurden erstmals von Татьяна Бу́нина, einer russischen Neuropathologin im Jahr 1962 beschrieben, die damals an der familiären Variante der ALS forschte.
Vorkommen
Die Bunina-Körper kommen in den unteren Motoneuronen und in den Motoneuronen folgender Hirnnervenkerne von ALS-Patienten vor:
Histopathologie
Die Körperchen sind im Zytoplasma und den Dendriten von betroffenen Neuronen zu finden, im Axoplasma kommen sie nicht vor. Sie sind eosinophile, cluster-bildende Körperchen, deren Durchmesser üblicherweise zwischen 3 und 5 Mikrometern liegt. Die Anzahl der Körperchen ist von Neuron zu Neuron variabel.
Biochemie
Immunhistochemisch konnten lediglich zwei Proteinbestandteile der Bunina-Körper mit Sicherheit ermittelt werden: Cystatin C und Transferrin. Ubiquitin, welches beispielsweise in Lewy-Körpern nachweisbar ist, konnte nur in wenigen Fällen in Bunina-Körperchen gefunden werden.
Quellen
- Okamoto K, Mizuno Y, Fujita Y. Bunina bodies in amyotrophic lateral sclerosis. Neuropathology. 2008 Apr;28(2):109-15. doi: 10.1111/j.1440-1789.2007.00873.x. Epub 2007 Dec 5. PMID: 18069968.