Synonym: CysC
Cystatin C ist ein Protein, welches in der Labormedizin als Marker für die Nierenfunktion genutzt wird.
Cystatin C ist ein Cysteinprotease-Inhibitor aus der Cystatin-Familie. Es handelt sich um ein niedermolekulares, basisches Protein, das aus rund 120 Aminosäuren aufgebaut ist. Cystatin C wird von den meisten kernhaltigen Körperzellen in relativ konstanter Rate produziert und - mit Ausnahme von Autoimmunerkrankungen - durch Entzündungen oder konsumierende Erkrankungen nur wenig beeinflusst.
Cystatin C wird nur über glomuläre Filtration aus dem Körper eliminiert. Die Substanz wird in den Tubuluszellen vollständig rückresorbiert und dort anschließend metabolisiert. Eine tubuläre Sekretion findet nicht statt.
Die Serumkonzentration von Cystatin C hängt zum überwiegenden Teil von der glomerulären Filtrationsleistung der Niere ab. Das macht die Substanz zu einem guten endogenen Marker für die glomeruläre Filtrationsrate (GFR). Hier besitzt Cystatin C eine größere diagnostische Sensitivität als das Serumkreatinin und kann schon eine moderate Einschränkung der GFR im "kreatininblinden Bereich" zwischen 40 und 80 ml/min nachweisen.
Da Cystatin C von der Muskelmasse unabhängig ist, hat es auch eine bessere Aussagefähigkeit bei Kindern.
Bei einer Dysfunktion der Tubuli ist die Reabsorption von Cystatin C vermindert, so dass die Substanz mit dem Urin ausgeschieden wird. Daher kann die Cystatin C-Konzentration im Urin auch als Maß für die Tubulus-Dysfunktion verwendet werden.
Die Normalwerte liegen altersunabhängig
Bei Neugeborenen und Säuglingen liegen die Werte etwas höher.
Erhöht bei:
Tags: Dialyse, GFR, Niere, Nierenfunktion
Fachgebiete: Labormedizin, Nephrologie
Diese Seite wurde zuletzt am 17. Januar 2021 um 19:02 Uhr bearbeitet.
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