Kreatininblinder Bereich
Englisch: creatinine-blind range
Definition
Der kreatininblinde Bereich ist der Bereich der Nierenfunktion, in dem sich eine Verminderung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) nicht durch einen deutlichen Anstieg des Serumkreatinins bemerkbar macht.
Hintergrund
Die Beziehung zwischen dem Serumkreatininspiegel und der Nierenfunktion (erfasst durch die GFR) ist hyperbol. Daraus folgt, dass bei einer Verminderung der GFR der Kreatininspiegel zunächst nur wenig ansteigt. Der kreatininblinde Bereich entspricht etwa einer GFR-Range von 60 bis 90 ml/min/1,73m2.[1] Das Serumkreatinin wird erst pathologisch, wenn die Nierenfunktion bereits um mehr als 50 % vermindert ist. Deshalb ist Kreatinin als isolierter Marker für die Früherkennung einer Nierenerkrankung ungeeignet.
Alternativen
Cystatin C besitzt eine größere diagnostische Sensitivität als das Serumkreatinin und ist ein Marker, der bereits moderate Einschränkungen der GFR im kreatininblinden Bereich nachweisen kann.
Quellen
- ↑ Fesler et al. Estimation of glomerular filtration rate: what are the pitfalls?, Current Hypertension Reports, 2011
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