Blut-Retina-Schranke
Englisch: blood-retinal barrier
Definition
Die Blut-Retina-Schranke ist eine selektiv permeable Barriere zwischen der Retina (Netzhaut) und den netzhautversorgenden Gefäßen.
Blutversorgung der Retina
Die Blutversorgung der Retina erfolgt über die okulären Äste der Arteria ophthalmica:
Arteria centralis retinae
Die in den Strati neurofibrarum et ganglionicum verlaufenden Äste der Arteria centralis retinae versorgen die inneren, neuronalen Anteile der Retina.
Arteriae cliliares posteriores breves
Die Blutversorgung der äußeren Schichten (Photorezeptorenschicht und retinales Pigmentepithel) erfolgt mittels Diffusion aus den Gefäßen der Choroidea (Stratum choriocapillare), die aus den Arteriae ciliares posteriores breves gespeist werden.
Histologie
Durch die anatomisch getrennte Lage der Blutgefäße unterscheidet man verschiedene Anteile der Blut-Retina-Schranke:
Innere Blut-Retina-Schranke
Die innere Blut-Retina-Schranke wird durch die mit Tight Junctions verbundenen Endothelzellen der Kapilllargefäße gebildet, welche die Lamina choroidocapillaris der Aderhaut bilden.
Äußere Blut-Retina-Schranke
Die äußere Blut-Retina-Schranke bilden die über Tight Junctions verbundenen Epithelzellen des Pigmentepithels.
Störung der Blut-Retina-Schranke
Isolierte Schrankenstörungen treten im Rahmen verschiedener Netzhauterkrankungen auf:
- Integritätsstörung der inneren BRS verursachen Netzhautblutungen (z.B. bei diabetischer Retinopathie)
- Der Funktionsverlust der äußeren BRS wird als Pathomechanismus der Retinopathia centralis serosa diskutiert.