Bazilläre Peliose
Definition
Die bazilläre Peliose ist eine angioproliferative Erkrankung durch Infektion mit Bartonella henselae.
Epidemiologie
Die bazilläre Peliose tritt v.a. bei immunsupprimierten Patienten auf, insbesondere bei HIV-Infizierten auf, deren CD4-Zellzahl < 100/µl beträgt. Immunkompetente Personen sind selten betroffen.
Risikofaktor für eine Infektion mit Bartonella henselae ist der Kontakt mit Katzen oder mit Katzenflöhe.
Klinik
Die bazilläre Peliose zeigt sich in Form von blutgefüllten zystischen Strukturen, die mikroskopisch klein oder mehrere Millimeter groß sein können. Betroffen ist v.a. die Leber (Peliosis hepatis), seltener Milz und Lymphknoten.
Eine Bakteriämie mit positiven Blutkulturen kann außerdem zu einer Bartonella-Endokarditis führen. Außerdem ist Bartonella henselae bei fortgeschrittenem Immundefekt eine wichtige Ursache des Fiebers unbekannter Ursache (FUO).
Diagnostik
Bei der bazillären Peliose finden sich in der computertomographischen Bildgebung der Leber meist hypodense Bereiche. Eine kulturelle Anzucht ist meist erfolglos.
Die Diagnose wird histopathologisch gesichert: Hier zeigen sich kleine, blutgefüllte, zystische Läsionen, die z.T. mit Endothelzellen ausgekleidet und von einem fibromyxoiden Stroma umgeben sind. Das Stroma enthält Entzündungszellen, dilatierte Kapillaren und Anhäufungen von granulärem Material. Ein Erregernachweis gelingt mit Hilfe der Warthin-Starry-Färbung.
Therapie
Die bazilläre Peliose wird mit Erythromycin (4 x 500 mg/d p.o. für 4 Monate) oder mit Doxycyclin (2 x 100 mg/d p.o. für 4 Monate) behandelt. Bei HIV-Infizierten sollte die Behandlung fortgeführt werden, bis die CD4-Zellzahl über 200/µl liegt. In Einzelfällen ist eine lebenslange Behandlung notwendig.
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